Victoria Weber | Alles zu Squarespace & Online-Branding

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Wie soll ich in einer voll gestopften Woche bloß bloggen?


So viel zu tun, so wenige Stunden am Tag...

Ich kenne ziemlich wenige Leute, die sagen: “No Problem, ich habe für alles, was ich mir vornehme, immer genügend Zeit - und überhaupt ist alles supi.”

Die anderen sagen eher:

“Ich habe wirklich keine Zeit zum Bloggen. Also, wirklich wirklich!”

Wenn du Dienstleistungen verkaufst (so wie ich), dann ist das mit dem regelmäßigen Bloggen gar nicht so einfach. Um nicht zu sagen: Gefühlt unmöglich!

Es gibt im Prinzip zwei Szenarien:

  1. Du hast noch keine oder wenig Kunden und musst all deine Zeit aufwenden, um zu pitchen und Kunden zu generieren (anstatt zu bloggen)

  2. Du hast viele Kunden und eigentlich gar keine Zeit zu bloggen, denn du wirst von Aufträgen überflutet

Ich kenne beide und weiß, dass man sich in beiden Fällen ziemlich verloren vorkommen kann. 

Denn wenn es ums Bloggen geht, ist der Zeitpunkt dafür irgendwie immer falsch...

Wenn du dich in Szenario 1 (keine/wenig Kunden) befindest, hast du den Druck im Nacken, Kunden an Land zu ziehen. Kunden, Kunden, Kunden, aaah! “Was bringt mir da ein Blogpost? Ich brauche jetzt die Aufträge!” 

Ganz am Anfang, als ich losgelegt habe, hatte ich sogar fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich gebloggt habe, als meine nächsten Wochen nicht auftragsmäßig ausgelastet waren. Obwohl ich wusste, dass es mir mein späteres Ich danken würde! 

Und in Fall 2 (viele Kunden, keine Zeit) kann es einem ein schlechtes Gewissen machen, einen Blogpost zu schreiben, wenn man den Abend doch auch dafür verwenden könnte, ein neues Projekt auf Hochglanz zu polieren und die letzten 2% noch perfekter zu machen. 

Fakt ist: Zum Bloggen ist eigentlich nie “so richtig” Zeit.

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Wie du es trotzdem schaffen kannst, regelmäßig zu bloggen

Nachdem ich darüber geschrieben habe, welche Erkenntnisse ich nach 6 Monaten Bloggen so gesammelt habe, werde ich in letzter Zeit öfter gefragt: “Wie schaffst du es, so regelmäßig zu bloggen?

Ha, dachte ich mir. Gute Frage. Die doch glatt einen eigenen Blogpost wert ist. 

Ich wusste nämlich spontan überhaupt keine Antwort.

Zuallererst sei mal gesagt, dass ich gar nicht so regelmäßig blogge, wie es vielleicht von außen scheint.

Also, ich veröffentliche regelmäßig. Aber das Schreiben selbst ist oft länger im Voraus geschehen, und meistens schreibe ich ganze Batzen an Text auf einmal.




Ich plane ziemlich viel vor und nehme mir so den Druck raus, ständig am Texten zu sein. Außerdem habe ich während eines Monats (geplant!) die Frequenz meiner Posts ein bisschen heruntergeschraubt. 

Ansonsten bin ich aber ziemlich strikt mit mir selbst, wenn es darum geht, meinen Content-Plan zu erfüllen (dazu unten mehr). 

Dass ich das bis jetzt ganz gut durchhalte, liegt auch daran, dass ich es mir gut überlegt habe, wie und warum ich meinen Blog aufbauen möchte. Dass er ein zentraler Bestandteil meiner Strategie ist und deswegen nicht einfach “mal ja, mal nein” gepflegt werden kann.



Abwägen: Kurzfristig oder langfristig

Oft ist das Problem, dass sich bei einem Blog der kurzfristige und langfristige Gewinn in die Quere kommen.

Du hast vielleicht schon mal von der Eisenhower-Matrix gehört (dringend, nicht dringend, usw.) Das Problem: Ein Blogpost ist nie so richtig dringend - wenn du ihn nicht dazu machst! 

Außerdem ist ein ordentlicher Blogpost lang, dauert eine Zeit zu schreiben, zu redigieren, gar nicht erst anzufangen mit Grafiken… Dagegen ist es viel angenehmer, kurz einen kleinen Post bei Social Media zu veröffentlichen - und es sehen ja auch dort einige Leute!

Meine These ist aber: Wenn du dich zwischen einem kurzlebigen Post (sagen wir für Instagram) und einem Blogpost, der noch Jahre (!) später bei Google gefunden wird, entscheiden musst: Nimm den Blogpost!

Denn dir eine Basis aufzubauen, über die du deine Expertise vermitteln kannst, zählt mindestens genau so viel wie anonyme Follower auf Social Media, die du nicht so richtig kontrollieren kannst.

Mir hilft es, bei den “Versuchungen” des Alltags zu überlegen, wie sehr dir die Zeit in die Karten spielen kann. Sieh es so: Netflixserien kannst du auch nächsten Monat noch gucken - dann hat dein neuer Blogpost schon wieder vier Wochen Zeit gehabt, sich bei Google einen Rang zu erkämpfen.



Bloggen ist Marketing, kein Hobby

Wenn du nur als Hobby-Blogger unterwegs bist, ist dieser Blogpost natürlich absolut unnötig für dich. Dann: Hinaus, in die Welt, verfolge dein Hobby!

Aber ich gehe mal davon aus, dass du deinen Blog strategisch dazu verwenden willst, dein Unternehmen voranzubringen.

Bedeutet: Das Ganze muss ins Zentrum deiner Aktivitäten rücken.

Wie bei jedem guten Marketingplan brauchst du 1. überhaupt erstmal einen Plan und 2. musst du ihn rigoros umsetzen.

Wenn du alleine bist oder nur ein kleines Team hast, wird das Bloggen auf Kosten einiger anderer (cooler) Kanäle gehen.

Beispiel bei mir: Ich würde gerne deutlich mehr auf Instagram machen (ich liebe es, Stories von anderen anzugucken)! Aber ich habe es mir strengstens auferlegt, mich gerade schwerpunktmäßig nur um meinen Blog und Pinterest zu kümmern. 



Meine Tipps für den Alltag als busy Dienstleister mit Blog

Wie kriegst du diesen ominösen Marketingplan alias Blog-Plan jetzt mit deinem absolut überfüllten Alltag in Einklang? 

Hier ein paar Tipps, die mir dabei geholfen haben, am Ball zu bleiben:



Nicht mit einem leeren Blatt anfangen

Ich habe eine riesige Liste, in der ich systematisch Ideen für meinen Blog sammle.

Ob du jetzt mit Trello, Evernote, Asana oder Google Sheets arbeitest, ist total egal. Hauptsache, du hast dir das Ganze einmal ordentlich überlegt (hatte ich am Anfang nicht!) und nicht Notizen an zehn verschiedenen Orten.

Ich habe inzwischen so viele Artikelideen, dass ich locker drei Jahre damit füllen könnte.

So stelle ich sicher, dass ich sofort loslegen kann, wenn ich mich zum Schreiben hinsetze. Und nicht erst überlegen muss, was ich denn heute mal Schönes schreiben könnte...



Ein System für die wiederkehrenden Dinge haben

Von der Ideenliste zum wirklich regelmäßig geführten Blog ist es immer noch ein weiter Weg. Damit du nicht von den unangenehmen Sachen überrascht wirst, ist ein Standardprozess eine gute Idee.

Pro Blogpost gibt es Dinge, die jedes Mal “anfallen” - also neben dem reinen Schreiben erledigt werden müssen. Das sind z.B. Bilder, SEO-Texte oder auch das Pinnen bei Pinterest. Schreib dir diese Schritte am besten auf und guck dir an, wie du sie so angenehm und schnell wie möglich gestalten und abhaken kannst. 

Ich habe z.B. vier Standardgrafiken, in die ich einfach nur den jeweiligen Blogtitel einfügen muss. (Kannst du bei Canva* oder Illustrator schnell selbst machen.) Dazu habe ich einmal eine Monsterladung passende Bilder zusammengesucht, die nun in einem Ordner darauf warten, für meine Artikelbilder verwendet zu werden. Diese Sammlung habe ich einmal zwei Stunden lang gemacht - sie hält jetzt bis zu zwei Jahre lang.



Das Bloggen als Termin im Kalender eintragen

Irgendeine Regelmäßigkeit zu haben wirkt Wunder. Ob du nun das Ziel hast, einmal im Monat oder pro Woche drei Posts zu veröffentlichen - mach dir einen Plan und halte ihn ein. Aber fang lieber langsam an. Am wichtigsten ist es, dass du langfristig durchhältst. Erst zehn Artikel im Monat, dann aber keinen mehr zu veröffentlichen, ist keine Blogstrategie, sondern ein Schnellschuss.

Das Bloggen solltest du damit verbinden, wie du deine komplette Woche planst. Gib deinem Blog den Raum, den du auch normalen Geschäftsterminen geben würdest. Schließlich ist das kein Geschreibsel, sondern eine strategisch geplante Marketingaktivität. Die erledigt sich nicht so einfach nebenher.

“Blog schreiben” ist ein Termin für den Kalender und sollte eingetragen werden. Sonst bleibt am Ende keine Luft mehr dazu, und nach Wochen ist immer noch kein neuer Artikel online gegangen.



Deine Inhalte nach deinen Statistiken ausrichten

Bloggen ohne in seine (Google) Analytics zu gucken ergibt wenig Sinn. Du musst schon wissen, wer dich durch was findet und welche Artikel am meisten gelesen werden.

Guck dir regelmäßig an, welche Inhalte gut ankommen - und erstell mehr davon. Nichts ist schließlich demotivierender, als wenn du immer schreibst - aber niemand deine Blogposts liest. Du solltest nur Artikel schreiben, die sich zeitmäßig auch lohnen.

Durch deine Statistiken bekommst du normalerweise als netten Nebeneffekt automatisch neue Ideen. Außerdem ist es ziemlich ermutigend, ein Gefühl dafür zu bekommen, was bei deinen Websitebesuchern gut läuft.



Wenn absolut nichts geht: Updaten

An manchen Tagen will bei mir einfach nichts fließen. Also, absolut gar nichts - und ich kriege auch keinen ordentlichen Text zusammen. 

Statt an solchen Tagen einfach andere Aufgaben (oder wieder Kundenprojekte) zu bearbeiten, habe ich es mir angewöhnt, stattdessen alte Posts zu überarbeiten

Es gibt Tage, da schreibe ich direkt mal so zwei, drei, vier Blogposts runter. Ohne Probleme. Da ist alles im Flow.

Aber: Der Unterschied zwischen einem Hobby und einem Unternehmen ist, dass du eben nicht nur arbeitest, wenn du im Flow bist. Schließlich bist du Profi. Und die arbeiten nicht nur, wenn ihnen danach ist. Ein Blog ist Arbeit. 

Alte Posts zu aktualisieren ist eine super Aktivität, wenn du etwas tun musst, aber nichts funktionieren will.

Ich führe eine Liste all meiner Posts, damit ich immer weiß, welche ich überhaupt habe.

So sehen die ersten Spalten aus:


Danach kommt noch einiges mehr und wird ständig erweitert, z.B. ob für die einzelnen Blogposts noch Downloads vorhanden sind, wann ich sie zum letzten Mal geupdatet habe, ein Link zur Textdatei, SEO-Stichwörter und so weiter.

In dieser Liste gehe ich - wenn sonst gar nichts geht - die beliebtesten Posts durch, oder diejenigen, die schon länger mal ein Update gebrauchen könnten. 

So habe ich meinen Blog vorangebracht, ohne mir uninspirierte schlechte Texte abmühen zu müssen.


Hast du noch mehr Tipps, um das Bloggen im Alltag leichter zu machen? Schreib sie unten in die Kommentare!


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