Victoria Weber | Alles zu Squarespace & Online-Branding

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So hat Nadine ihre Webdesigner-Nische gefunden

Wie sehr muss ich mich eigentlich “einnischen” in meinem Webdesign-Business? Das ist nicht nur am Anfang, sondern eigentlich ständig die Frage, wenn du als Designer arbeitest.

In unserem Gruppenprogramm Webdesigner Wunderland geht es in einem ganzen Modul nur um Positionierung. Es ist und bleibt nämlich für viele Designer DAS Thema. Mit dem man zugegebenermaßen auch nie fertig ist 😜

Aber genau das ist am Ende auch die gute Nachricht: Das Ganze ist fluide und du bist zum Glück nicht in der gedruckten Welt unterwegs, sondern kannst dein eigenes Angebot (und natürlich auch Website) ständig nachjustieren. 

Die Frage, die aber immer wieder kommt, ist: Kann ich mich auch zu spitz positionieren? Mache ich mir das Marketing mit einer eingegrenzten Kundengruppe nicht absolut schwer?

Deswegen wollten wir dir einen Real-Life-Einblick geben.

Nadine Schmid, die selbstständige Webdesignerin und Teilnehmerin bei Webdesigner Wunderland ist, hat es gewagt, ihr Business komplett auf den Kopf zu stellen und von “ganz viel” zu einer sehr einzigartigen Positionierung zu kommen. (Spoiler: Es hat etwas mit Surfen zu tun. ) 🏄🏻‍♂️

Deswegen wollten wir von Nadine wissen, wie sie überhaupt zu ihrer (glasklaren) Positionierung gekommen ist. Und wie schwer es war. Und überhaupt!

→ Wenn du mehr über Nadine erfahren willst, kannst du dir hier Salty Home Webdesign ansehen. 🌊

Los geht’s!



Nadine, du führst ein ziemlich beneidenswertes Leben als digitale Nomadin 😊 Was hast du bisher so gemacht?

“Ich habe ursprünglich Textildesign studiert und war danach relativ lange am Reisen.

In der anschließenden Festanstellung habe ich es nicht lange ausgehalten, da ich den Drang zu mehr Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung hatte. 

Ich suchte dann eine Anstellung, bei der ich örtlich flexibler sein kann – einen remote Job also – aber das war noch vor Corona und noch nicht sehr verbreitet. 

In der Zwischenzeit kauften mein Freund und ich einen kleinen VW-Bus und zogen wieder los. Wir verbrachten die Wintermonate im Südwesten Europas. 

Mit dem Gedanken „Solange ich keinen Job finde, der meinen Wünschen entspricht, probiere ich es einfach mal selbst aus“ bin ich in dieser Zeit quasi in die Selbstständigkeit gerutscht und dann dabei geblieben.

Ich habe zu Beginn vor allem einzelne Aufträge im Grafik- und Webdesign-Bereich ausgeführt, mich mit der Zeit dann mehr an den virtuellen Assistenzen orientiert, bevor ich dann realisierte, dass Webdesign mein bestes Standbein ist.”

Warum bist du beim Webdesign gelandet und hast dich dort selbstständig gemacht?

“Webdesign macht für mich die Mischung aus Kreativität und Technik aus, was ich unglaublich interessant und spannend finde. 

Auf der ganzen technischen Seite kann ich vom Wissen her immer etwas tiefer eintauchen, mich Herausforderungen stellen, Rätsel lösen und Neues dazulernen. Dazu kommt der grafische und gestalterische Teil: Farb- und Schriftkombinationen, Anordnung von Bildern und Texten in Kombination mit dem strategischen Leiten der Webseitenbesucher. All das macht Webdesign für mich so vielseitig und interessant.

Außerdem braucht man am Anfang nicht viel mehr als einen Laptop zum Arbeiten, was damals ideal zu meinen Lebens- und Reiseplänen passte.” 


Was war der Grund, warum du dich fürs Webdesigner Wunderland angemeldet hast?

“Wie erwähnt war ich vor allem als Freelancerin engagiert und habe jeweils den Arbeitsaufwand in Stunden abgerechnet. 

Mit der Zeit führte das zu viel Stress mit Aufträgen abzuarbeiten, neue Projekte zu akquirieren, meinen eigenen Erwartungen gerecht zu werden und mit der Unbeständigkeit des Auftragsvolumens zurechtzukommen. Da kam das Webdesigner Wunderland zur richtigen Zeit mit der Vision, dass Kundenanfragen in Zukunft wie von alleine in mein Postfach flattern sollen.”


Was aus dem Kursteil hast du als Erstes umgesetzt? Was hast du seitdem in deinem Business geändert?

“Als Erstes habe ich mich entschieden, mein Angebot in Bezug auf Illustration und Grafikdesign komplett vom Webdesign-Angebot zu trennen. Ich habe lange versucht, mit Flow&Grow Design alles unter einen Hut zu kriegen, hatte aber keine genau definierte Zielgruppe, da die Angebote einfach zu verschieden waren.

So kann ich nun bei Flow&Grow Design sowie dem neuen Webdesign-Business einen genaueren Fokus setzen und die beiden Zielgruppen eingrenzen. In Bezug auf Webdesign habe ich mir dann genau überlegt, für wen ich was machen möchte.

Im Zusammenhang mit meiner Vision und meinem Angebot habe ich eine neue Zielgruppe gesucht, die neue Website dazu erstellt und mich so in diesem Bereich komplett neu ausgerichtet.”

Den meisten Designern fällt es unglaublich schwer, sich zu positionieren. Du hast eine ziemlich konsequente Entscheidung getroffen und dich sehr nischig aufgestellt, nämlich als Webdesignerin für Eigentümer von Surfunterkünften und Übernachtungsmöglichkeiten am Meer. Was war der Hintergrund dazu?

“Da ich selbst surfe und das einer der Hauptgründe ist, weshalb ich am Meer leben möchte, fühle ich mich schon seit langem in der Umgebung von Surf-Communities zu Hause. 

Ich kenne Surfcamps aus der Sicht der Teilnehmer, aber auch als Volunteer hinter den Kulissen.

In den letzten zwei Jahren habe ich selbst in unzähligen Ferienwohnungen an Surforten temporär gelebt, viel erlebt, was das Mieten betrifft und viel Potenzial entdeckt.

Als ich mir Gedanken machte zu meiner neuen Zielgruppe, war es auf einmal klar, mich in dem Umfeld zu bewegen, das ich sowieso schon gut kenne. Es war so naheliegend, aber trotzdem für lange Zeit nicht offensichtlich für mich. Ich bin froh, dass es mir dann auf einmal wie Schuppen von den Augen fiel.”

Hattest du am Anfang Bedenken, dich so spitz positioniert aufzustellen? 

“Ja, auf jeden Fall. Aber durch den Kurs ist mir einiges klar geworden: Je spitzer die Positionierung ist, desto spezifischer kann ich die Zielgruppe ansprechen und umso einfacher geht es am Anfang. 

Eine spitze Positionierung heißt ja nicht, dass es immer so bleiben muss. Die Zielgruppe kann später immer noch ausgeweitet werden und Angebote können sich verändern. 

Man muss einfach etwas gegen seinen Instinkt arbeiten und genau das Gegenteil von „ich mache alles für alle“ anbieten.”

Artikeltipp: So optimierst du dein Webdesign-Portfolio, um von einem Bauchladen wegzukommen

Wie kamst du an deine ersten Kunden?

“Den ersten Auftrag habe ich durch eine Facebook-Gruppe erhalten. Es gibt eine super spezifische Gruppe, wo sich viele meiner Zielgruppe aufhalten

Dort habe ich mein Angebot vorgestellt, dadurch haben sich mehrere Personen bei mir gemeldet und schließlich ist ein Auftrag daraus entstanden. 

Es handelt sich jedoch nicht um ein komplettes Neu- oder Redesign einer Website, aber es ist eine erste Zusammenarbeit mit meiner neuen Zielgruppe und eine Möglichkeit, mehr Details über Bedürfnisse und Probleme der Zielgruppe zu erfahren.”

Auf welche(n) Marketingkanal fokussierst du dich für dein Design-Business?

“Ich werde bald mit den ersten Blogartikeln starten und so Content für die Eigentümer von Surfunterkünften und Surfcamps liefern, sie auf meiner Seite zu Themen, die für sie interessant sind, informieren und dabei natürlich auf mich aufmerksam machen. 

Dazu habe ich Instagram als meinen kurzfristigen Kanal ausgewählt, jedoch habe ich damit noch nicht angefangen.”

Wenn jemand nach deinen top 3 Tipps für angehende Webdesigner fragt, welche deiner Erfahrungswerte würdest du ihm mit auf den Weg geben?

“Mein erster Tipp umschreibt sich gut mit ‘Learning by doing’. Bevor du dir über die kleinsten Details eines neuen Angebots den Kopf zerbrichst, macht es mehr Sinn, einfach mal zu starten und dann fortlaufend Anpassungen zu machen. 

Dasselbe gilt auch für verschiedene Content-Management-Systeme, um Websites zu erstellen. Man kann vieles darüber lesen, aber am meisten erfährst du, wenn du es selbst ausprobiert.

Wenn sich dann mit der Zeit eine Konstante herauskristallisiert – zum Beispiel ein bestimmtes CMS, einen gewissen Stil oder eine bestimmte Zielgruppe – dann lohnt es sich, dir über deine Positionierung Gedanken zu machen und die Zielgruppe eventuell noch etwas mehr einzuschränken. Denn eine spitze Positionierung vereinfacht dir dann vieles: Wie du deine Kunden ansprichst, wie du dein Angebot aufbaust und wo du deinen Fokus legst.

Und mein dritter Tipp bezieht sich darauf, externe Hilfe anzunehmen in Form von Coaching und Kursen. Es lohnt sich, wenn man an einem Punkt ist, wo man selbst nicht mehr weiterkommt, oder im besten Fall schon davor. Austausch mit Personen, die an einem ähnlichen Punkt stehen und Feedback von Menschen, die schon dort sind, wo du hin möchtest, sind unglaublich wertvoll, inspirierend und motivierend.”

Danke für den Einblick, Nadine!


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