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So geht Nikolaus Kolba das Marketing für seine Webdesign-Agentur über Youtube an

Nikolaus Kolba ist nicht nur als Speaker bei der HALLO DESIGNER Online-Konferenz dabei, sondern hat selbst eine interessante Geschichte, wie er Webdesigner geworden ist. Und er hat sich einen spannenden Marketing-Kanal ausgesucht: Youtube!

Deswegen beantwortet er hier in diesem Interview die Fragen:

  • wie er Webdesigner geworden ist

  • wie es dazu kam, dass er bei Youtube angefangen hat

  • ob man auch “zu viel” Wissen zeigen kann

  • was er als Webdesigner früher gerne gewusst hätte

… und viel mehr!

Übrigens: Wenn du Nikolaus deine eigenen Fragen stellen willst, hol dir dein Ticket für die HALLO DESIGNER Online-Konferenz, da ist er als Speaker dabei! 🚀


Nikolaus, wolltest du schon immer Webdesigner werden?

“Nein, definitiv nicht, bzw. wollte ich nicht einmal im IT-Bereich Fuß fassen, sondern einem ‘klassischen’ Beruf nachgehen, nämlich Anwalt werden. 

Während meines Studiums habe ich angefangen Computer zu reparieren und hatte relativ schnell eine Anfrage für eine Website. Dadurch bin ich überhaupt über dieses Thema gestolpert. 

Was mich damals tatsächlich fasziniert hat, war die Tatsache, dass ich das erste Mal in meinem Leben selbst bestimmen konnte, wie ich meinen Alltag gestalten möchte und einfach viel mehr Kraft für die Selbständigkeit, als für das Studium aufbringen konnte. 

Auch das Gefühl für mein eigenes ‘Business’ zu arbeiten war einfach eine coole Sache und hat irgendwas in mir entfacht, was ich damals nicht ganz genau beschreiben konnte.

Ich habe mich dann einfach auf dieses Thema ‘Webdesign’ eingelassen, habe viele Websites gebaut und bin dann immer mehr in das Thema Design eingetaucht.”   


Warum hast du dich entschieden, dich auf WordPress zu spezialisieren?

“Für meine IT-Dienstleistungen wollte ich eine einfache Website erstellen und ein Freund hat mir WordPress empfohlen. Als ich WordPress ‘zum Laufen’ bekommen habe und endlich was online sehen konnte, war ich richtig stolz und fasziniert

In diesem Moment haben sich für mich, zumindest geistig, einige Türen geöffnet, obwohl meine erste Website nur ein Bild meiner damaligen Visitenkarte war und nicht auf Google gefunden wurde.

Danach habe ich einfach alles über das Thema WordPress & SEO gelesen, gelernt und angewendet. Dadurch kam ich dann auch zu meinem Youtube Kanal.” 

So sieht Nikolaus’ Youtube-Kanal aus. Er hat ihn schon seit vielen Jahren und aktuell 11.200 Abonnenten (Stand März 2023).

Du bist sehr stark auf Youtube präsent. Wie kam es dazu und wie war die Entwicklung?

“Wie ich damals alles zum Thema WordPress gelernt habe, wollte ich das mit der Welt teilen bzw. auch zeigen, wie spannend es sein kann, eine Website mit dem Tool zu erstellen. 

Gleichzeitig hatte ich auch im Hinterkopf, dass es hilfreich wäre, wenn potentielle Kunden einfach sehen, wie mein Alltag aussieht und hinter die Kulissen schauen können. 

Zusätzlich waren damals kaum Youtube-Kanäle im deutschsprachigen Bereich vorhanden, die über das Thema Webdesign gesprochen haben und speziell auch WordPress. 

Somit habe ich mich im ersten Jahr committed so viele Videos wie möglich online zu stellen, damit Personen, die nach den Themen Webdesign & WordPress suche suchen, auch Antworten finden und einen Mehrwert haben.

Die ersten Videos waren nicht gut, aber zum Glück hatte ich keine Angst davor und wollte einfach nur noch mehr Videos online stellen. Dadurch habe ich immer mehr Feedback bekommen und dieses einfach genommen und oftmals umgesetzt, um die Videos besser zu machen.”   


Du willst noch mehr hören? Ich habe Nikolaus auch hier im CREATORWAY-Podcast interviewt:

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Viele Leute haben Angst, keine Kunden zu finden, wenn sie ihr Wissen in Content-Kanälen wie Youtube teilen. Was sagst du dazu?

“Wenn man nicht das große Ganze sieht, kann es vielleicht so wirken, aber man muss einfach sagen, dass man generell alles im Internet findet, somit müssten sich alle Branchen Sorgen machen. 

Personen kaufen Erlebnisse und Abkürzungen, somit ist es auch nur logisch, dass Firmen bei uns eine Website kaufen, die ihnen im Umkehrschluss auch einen Mehrwert liefert, damit sie ihr Geschäft erfolgreicher, bekannter oder Ähnliches machen können.

Dabei muss man auch keine Sorge haben ‘zu viel’ zu teilen, weil am Ende des Tages die Person ja dieses Wissen auch wo anders wahrscheinlich bekommt. Es geht dann eher um die Person, das Unternehmen und wie du dein Wissen verpackst

Mittlerweile wird Transparenz sehr groß geschrieben, wodurch Personen zu dir eine Bindung aufbauen und auch eher eine Anfrage bei dir abschicken, als bei der Konkurrenz, von der sie noch nichts wissen.”



Wir werden die Frage auch noch bei der HALLO DESIGNER Online-Konferenz diskutieren, aber vielleicht könntest du schon mal ein paar Sätze sagen zur Frage: Ziehen Tutorials auch “gute Kunden” an? Man könnte ja meinen, nur die “Selbermacher” guckten sich so was an…

“Natürlich zieht man genau diese Leute an, aber das Spannende an der Sache ist, dass man dadurch die Verantwortlichen anzieht, die mit dieser Aufgabe vertraut sind. 

Diese Personen verstehen dann oftmals nach einem 3-Stunden-Tutorial, dass sie zwar ein Ergebnis haben, aber eben oftmals nicht mit dem Ergebnis, das sie sich erhoffen. 

So ein Tutorial deckt zwar ganz gut ab, was man machen muss, aber Prozesse, die Erfahrung und vor allem das ‘Design denken’ lernt man nicht mit einem Tutorial und an einem Tag. 

Dann ist oftmals der Zeitpunkt da, an dem sich jemand bei uns meldet und sagt ‘Ich will was richtig Professionelles haben’.

Wenn die Zusammenarbeit dann oft anfängt, sind alle Kunden glücklich bei uns gebucht zu haben, weil ihnen teils eine Last abgenommen wird und sie sich sicher sein können, dass die Website lange erfolgreich ein Teil ihres Unternehmens bleiben wird.

Dazu werden wir dann aber auch noch mehr in der Konferenz sprechen und abdecken.”  

Was sind deiner Meinung nach typische Fehler, die Webdesigner in ihrem Marketing machen?

Zu sehr ins Detail zu gehen und nicht verstehen, was eine Kunde wirklich sucht oder braucht… 

Viele Webdesigner werben mit DSGVO, WordPress und Pagespeed, vergessen dabei aber, dass sie zwar jeden Tag mit den Begriffen zu tun haben, viele Kunden damit aber nichts anfangen können und dann fast abgeschreckt sind, weil diese einen IT-Nerd erwarten, der irgendwelche kuriosen Begriffe um sich wirft. 

Somit kann ich hier auch nur den Tipp mitgeben, dass man auf einer höheren Ebene über Webdesign nachdenkt und mit diesem Thema eine Marketing-Strategie aufbaut. Natürlich kann man erwähnen, dass die Website schnell, schön und toll ist, aber nicht im Detail, mit welchen Tools man es umsetzt, weil dies oftmals nur verwirrt. 

Die meisten glauben, dass Webdesign mit WordPress, Wix, Squarespace oder ähnlichen Tools anfängt, aber das ist falsch. Das sind nur Tools, die es jemandem erlauben, sein ‘Design’ umzusetzen. 

Viel wichtiger ist, dass Webdesigner lernen, dass sie ihr ‘Denken’ auch verkaufen und dadurch für den Kunden Probleme lösen können. Wir kennen alle die Websites auf denen man nach 5 Minuten noch immer nicht weiß um was es geht und ob ich das finde was ich brauche oder suche. Bei denen wurde oftmals keine Strategie erstellt, die für den Kunden Sinn macht.”  

Welche Erkenntnisse hast du über die Jahre gewonnen, von denen du dir wünschst, das hätte dir mal früher jemand erzählt?

“Die erste Erkenntnis war, welche ich oberhalb schon kurz erwähnt habe: ‘Als Designer verkaufst du dein Denken und nicht ein Tool oder nur Arbeitszeit.’

Die zweite Erkenntnis, rechne nicht nach Stunden ab, damit schadet man sich nur selbst als Designer. Ich habe mich hier und da ‘bestraft’, weil ich gut in der Sache bin, die ich tue und sehr effizient arbeite! 

Und die dritte Erkenntnis, dass man sich bei manchen Dingen einfach zu viele Gedanken macht, du musst für den Start nicht die Welt verändern und glaube auch nicht, dass du was Besseres bist, weil es vielleicht gerade in dem Moment gut läuft. Ego hat schon dem ein oder anderen Türen geschlossen, die sie gerne wieder geöffnet hätten.” 

Wie sehen deine Pläne für die nahe Zukunft, also dieses Jahr, aus? (Außer, dass du wieder bei der Online-Konferenz als Speaker dabei bist natürlich 🙂)

“Dieses Jahr stehen noch ein paar spannende und auch größere Projekte an, auf die ich am Ende des Jahres, hoffentlich, mit Stolz zurückblicken kann. 

Ansonsten plane ich viele Dinge für Youtube und auch meiner Community, damit auch dort die Qualität besser wird und man noch mehr Mehrwert bekommt. 

Und zu guter Letzt freue mich natürlich enorm auf die Konferenz und den Austausch mit Gleichgesinnten!” 


→ Wenn du Nikolaus deine eigenen Fragen stellen willst, hol dir dein Ticket für die HALLO DESIGNER Online-Konferenz, da ist Nikolaus als Speaker dabei!


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