Wie du coolen Video-Content als Webdesigner gestaltet - Mit Anna Turner
Eigentlich wollte Anna unterrichten, doch dann wurde sie mit Social Media so richtig erfolgreich. Und heute hilft sie anderen dabei, Reichweite und potentielle Kunden über Instagram und Co. zu bekommen (mehr über ihr Angebot findest du auf ihrer Website).
Und nein, Instagram ist nicht down - du musst es nur richtig machen. 😉 Welche Möglichkeiten du als Designer hast und was du beachten solltest, zeigt dir Anna!
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Anna, wie bist du ins Online-Marketing geraten?
“Das war eigentlich ganz zufällig. Ich hab 2015, damals noch als Lehramtsstudentin, begonnen, Reisefotos und -berichte auf Instagram zu teilen. Die sind gut angekommen und wenige Monate später war ich 🗺️ Travel-Bloggerin mit knapp 30k Followern und Kooperationen mit namhaften Hotels und Lifestyle-Brands.
Kurz vorm Abschluss meines Studiums musste ich mich dann entscheiden: Werde ich Lehrerin oder mach ich Karriere als Influencerin?
Weder noch, hab ich mir gedacht, und hab mich kurzerhand als Social Media Managerin und Texterin selbstständig gemacht. Ich hatte wirklich null Ahnung, wie das alles funktioniert (😅) und hab einfach meine Kooperationspartner:innen angeschrieben, ob ich sie irgendwie unterstützen kann. So hab ich dann meine ersten zwei Kund:innen gewonnen und das eine hat zum anderen geführt.”
Anna, du machst seit Jahren Instagram. Ist da heutzutage noch was zu “holen” oder hat man als Einsteiger wenig Chancen?
“Es ist sicher nicht mehr so einfach wie 2015. Seit damals hat sich die Anzahl der monatlich aktiven User verfünffacht. Wer heute einsteigt, hat also mehr Konkurrenz, aber gleichzeitig auch mehr Publikum. Es ist also wichtiger denn je, geilen Content zu kreieren, der aus dem Einheitsbrei (!) hervorsticht.”
Wie viel Zeit muss man realistisch in Instagram stecken, wenn man als Dienstleister einen erfolgreichen Lead-Kanal dadurch aufbauen will?
“Gerade am Anfang darf man den Zeitinvest nicht unterschätzen, weil Prozesse und Workflows erst aufgebaut werden müssen. Das dauert.
Ich denke, eine Stunde am Tag ist für jemanden, der gerade erst anfängt, ein realistisches Ziel, um Content zu erstellen und gegebenenfalls mit der Community zu interagieren. Alles was darüber hinausgeht, zeigt, dass es Optimierungspotenzial gibt. Gerade Anfänger:innen verbringen gerne viel zu viel Zeit damit, sich Content-Ideen zu überlegen, Grafiken zu erstellen und Videos zu schneiden. Vieles davon kann man systematisieren und automatisieren und spart sich damit langfristig Zeit. Wie das funktioniert, zeige ich übrigens in meinem Vortrag bei der HALLO DESIGNER Online-Konferenz. 😉”
Du wirst auf der kommenden HALLO DESIGNER Online-Konferenz darüber sprechen, wie man als Webdesigner mit Video-Content starten kann. Was mache ich aber, wenn ich absolute Hemmungen habe, mich in Videos zu zeigen?
“Nicht so viel Wert auf die Meinung anderer legen. 😉
Nein, aber im Ernst: Man kann auch Videos produzieren, ohne sich selbst zu zeigen. Faceless Marketing ist grade ein riesen Trend und könnte auch zu Webdesigner:innen passen, die introvertiert oder kamerascheu sind.
Was ich aber genauso wichtig finde ist, sich zu trauen, hin und wieder einen Schritt aus der eigenen Komfortzone zu wagen. Grade als Dienstleister:in pflegt man ja persönlichen Kontakt mit seinen Kund:innen. Ich würde keine Designerin buchen, deren Gesicht ich nicht kenne, auch wenn ihr Portfolio noch so fancy aussieht. Die eigene Persönlichkeit ist doch das, was einen einzigartig macht, über die auch eine Verbindung zu anderen entsteht. Videos ohne Gesicht sind okay, aber niemals ohne Persönlichkeit.”
Du hast ein komplettes Buch darüber geschrieben, wie man als Selbstständige/r online Leute erreichen kann. Was hat dich dabei am Feedback der Leser am meisten überrascht?
“Macht es mich unsympathisch, wenn ich sage, gar nichts? Das Feedback ist genau so ausgefallen, wie ich es mir erhofft hatte.
Ein Leser hat zum Beispiel geschrieben, dass die Lektüre meines Buches sich so anfühlt, als bekäme man Ratschläge von einer guten Freundin. Eine andere Leserin hat gemeint, dass sie sich so ein Buch zu Beginn ihrer Selbstständigkeit gewünscht hätte. Genau das war mein Ziel: ein Fachbuch zu schreiben, das menschlich ist und Leser:innen auf Augenhöhe anleitet, wie sie eine individuelle Marketing-Strategie entwickeln.”
Was sind typische Instagram-Probleme, die viele haben - und was rätst du ihnen?
“Wo fange ich da an. 😅
Das Zeitproblem habe ich ja vorhin schon kurz erwähnt. Viele sind auch frustriert davon, wie „schwer” es ist, eine aktive Community aufzubauen. Sie erwarten sich mehr Reichweite und mehr Interaktionen, sind frustriert, wenn sie extrem viel Zeit in ihren Content investieren und am Ende wieder nur 5 Likes bekommen. Dann suchen sie die Schuld beim bösen Algorithmus, der ihre Posts einfach nur nicht ausgespielt hat. So funktioniert das aber nicht.
Wer auf Instagram Kund:innen gewinnen möchte, muss die eigene Zielgruppe verstehen. Und zwar nicht nur, was diese rund ums Thema Webdesign wissen möchte, sondern auch wie sie Inhalte auf Instagram konsumiert. Instagram-User wollen inspiriert und unterhalten werden, Neues lernen und mit anderen Menschen in Verbindung treten. Instagram-Content muss also allen voran diese Bedürfnisse erfüllen, dann wird er auch vom Algorithmus ausgespielt.
Und was ich persönlich extrem wichtig finde: man kann einen Marketingkanal wie Instagram als Selbstständige:r nur dann nachhaltig aufbauen, wenn man Spaß an der Sache hat. Wenn du schon beim Gedanken daran, Content für Insta zu erstellen, frustriert bist, dann mach was anderes. Starte einen Podcast, bau deinen Newsletter auf oder schreib Blogartikel. Es gibt so viele großartige Möglichkeiten, sich online zu vermarkten, Instagram ist nur eine davon.”
Du möchtest auch mit Video-Content starten?
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Danke für den Einblick - und bis bald in live! 😉
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