Fußleiste: Der Geheimtipp, um deine Website zu optimieren (auch für mobil!)
Heute geht es um ein total unterschätztes Thema: Die Fußleiste oder Fußzeile deiner Website - auf Englisch auch Footer genannt. Ein Bereich, bei dem ich oft richtig ausführliche Änderungen vornehme, wenn ich für Kunden Websites optimiere.
Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen komisch an - aber tatsächlich verändere ich bei den allermeisten Websites, die ich redesigne, die Fußleiste. Und zwar komplett.
In diesem Artikel zeige ich dir, warum ich das mache und welche strategischen Gedanken dahinterstecken. Und vor allem: Warum es für die mobilen Conversions sowie für die Verweildauer extrem wichtig ist.
Inhaltsverzeichnis:
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Fußleiste optimieren: SEO lässt grüßen
Die Fußleiste ist ein Bereich, der sehr stiefmütterlich behandelt wird. Keine Ahnung, warum! Auch ich bin erst relativ spät darauf gekommen, dass man diese Fläche - die immerhin auf JEDER Seite vorkommt - ja strategisch nutzen könnte. 🤓
Schaust du dir die Website von großen Unternehmen wie Amazon an, wird dir auf Anhieb die Monster-Fußleiste auffallen. Auch Websites wie Strato.de und andere geizen nicht gerade mit Menüpunkten im Footer - die teilweise von außen nicht zusammenhängend scheinen.
Während ich am Anfang noch dachte: “Whaat, warum machen die das?“ ist mir mittlerweile klar: Garantiert nicht aus Schönheitsgründen. Dahinter stecken viel mehr Überlegungen, die sehr direkt mit der Performance deiner Website zu tun haben.
Einer der Gründe ist zunächst mal SEO. Denn Elemente, die in der Fußleiste verlinkt sind, werden viel stärker gewichtet. Zumindest könnte man das meinen.
Setzt du nämlich einen Link in den Footer, wird dieser dort auf jeder einzelnen Unterseite erscheinen. Dadurch gibst du Google das Signal: Dieser Link mit diesem Text und dieser Seite dahinter ist wichtig!
Allerdings ist es so, dass Google es inzwischen merkt, wenn du einen Link nur aus der Fußleiste zu einer Seite setzt und sonst nirgendwo anders. Du solltest also die gesamte Website gut intern querverlinken, damit das Ganze für Google auch glaubwürdig wirkt.
Und: Ist dir schon mal aufgefallen, dass viele Leute ihre Footer regelrecht mit SEO-optimierten Stichwörtern zupflastern? Das machen sie, um zu sagen: “Guck mal, Google! DARUM GEHT ES BEI MIR!” Funktioniert, wenn man es nicht übertreibt, immer noch recht gut, wird aber hoffentlich bald überholt sein, weil es nicht so schön ist.
Artikeltipp: So nutzt du das gratis Tool Ubersuggest zur Keyword-Recherche
“Zurück nach oben“-Button? Nein, danke!
SEO ist das eine, der mobile Nutzer das andere. Denn gerade die mobilen Nutzer sind es, die sich auf deiner Website hinunter zu deiner Fußzeile bewegen.
In der Regel verhalten sich die Leute folgendermaßen: Sie scrollen auf dem Smartphone runter, lesen sich eine Seite durch und einmal unten angekommen, gibt es den “Zurück nach oben“-Button.
Hierzu habe ich die radikale Ansicht: Nein, danke! Kein “Zurück nach oben“-Button.
Warum? Weil die Leute immer wissen müssen, wohin sie als Nächstes gehen sollen - also was der nächste Schritt ist, zu dem du sie schicken möchtest. (Wenn du findest, das klingt kompliziert, lies dir meinen Artikel zu Website-Zielen durch.)
Stell dir vor, du bist mit deinem Smartphone auf einer Über-mich-Seite, liest sie und denkst: “Klingt gut”. Dann scrollst nach unten und triffst typischerweise nur auf das Impressum und die Datenschutzerklärung – langweilige Infos, die niemanden interessieren.
Nimmst du aber noch “coole” Elemente, beispielsweise dein Angebot oder Newsletter, in die Fußleiste mit auf, gibst du den Leuten einen Anreiz, deine Website weiter zu entdecken. Denn die allerwenigsten scrollen wieder hoch, klicken auf das sich aufklappende Hamburger-Menü und fangen von vorne an.
Das Motto lautet: Go with the Flow. Und diesen Flow musst du aktiv designen. Sodass die Leute so lange wie möglich weiter bei dir stöbern.
Der Footer ist einer der meist unterschätzten Gegenden, diesen Flow in deine Website zu bringen - vor allem auf dem Smartphone.
To do: Speichere dir schöne und gute Footer anderer Websites zur Inspiration ab. Du wirst merken: Sobald du mal darauf achtest, kommen dir super Ideen. Denn ein Footer muss wirklich nicht langweilig und staubtrocken sein.
Was du alles in deinen Footer setzen kannst
Grundsätzlich gilt: Alles, was die Leute immer wieder und auf jeder Seite sehen sollen, ist eine sehr gute Sache und potenzielles Footer-Material.
Weil das dir aber natürlich nicht sooo sehr weiterhilft, hier mal ein paar konkrete Beispiele mit Bildern.
Newsletter-Anmeldung
Eine Email-Liste ist - davon bin ich inzwischen überzeugt - das Nonplusultra eines (fast) jeden Online-Unternehmens. Ich habe noch kein anderes Tool gesehen, das annähernd gut konvertiert und die Leute begeistert.
Das heißt also: Ruhig prominent in deine Fußleiste packen und die Leute einladen. Mit Freebie oder ohne entscheidest du.
Besondere “harte Beweise” und Auszeichnungen
Harte Beweise nenne ich alles, was Fakten sind. Du bist Mitglied in bestimmten Gruppen, hast tolle Auszeichnungen oder bist in einem bestimmten Bereich akkreditiert? Du hast super Testimonials oder einen xy-Preis gewonnen, der weit und breit wirklich nicht oft zu sehen ist? Alles ab in den Footer damit!
Du musst dir dabei natürlich überlegen, was wichtig ist und nicht “an den Haaren herbei gezogen”. Sprich: Es muss für deinen Website-Besucher auch relevant sein.
Dass ich mal beim Schülerzeitungswettbewerb platziert war, interessiert niemanden, der bei mir eine Website kaufen will. Stattdessen sollte ich dann lieber das “Squarespace Circle” Batch einbauen. Dann weiß jeder gleich: Okay, die hat schon mal ein paar Websites gebaut.
Artikeltipp: 6 psychologische Tipps, um auf deiner Website zu überzeugen
Persönlichkeit und Fakten
Warum nicht etwas einbauen, das informiert und gleichzeitig deinen Charakter unterstreicht?
In diesem Footer von Traurednerin Karina Nickel steht zum Beispiel der geniale Satz “Home is where the Ruhrpott is. Ich reise aber überall hin!” Besser kann man die geografische Verfügbarkeit gemischt mit einer ganz einzigartigen Positionierung wohl nicht ausdrücken.
Es ist gar nicht einfach, das eigene Tun und Angebot auf einen oder zwei Sätze herunter zu brechen. Wenn es dir aber gelingt, ist das eine super Zutat für deine Fußleiste!
Überleg dir also, ob es spezifische Fakten, Sätze oder Aussagen gibt, die aussagekräftig genug sind, um in deinem Footer erscheinen zu können.
Weitere Elemente, die du einbauen kannst
Links zu Social Media (mit Icons)
eingeflochtene Instagram-Bilder aus deinem Feed
Abwandlungen deines Logos
Ein Foto mit kurzer Beschreibung, wer du bist
Adresse und Kontakt, falls du ein lokales Unternehmen bist oder das wichtig ist. (Vergiss nicht, deine Telefonnummer als “Telefon”-Link zu setzen, damit man beim Smartphone direkt darauf klicken kann.)
Ein Suchfeld (besonders relevant, wenn du viele Seiten oder einen Blog hast)
Buttons zu wichtigen Seiten oder Kursen
Kurs-Login-Link, falls du extern Kurse anbietest
Affiliate-Rabattcodes, die du besonders promoten möchtest
Es schadet übrigens auch nicht, Sachen aus der Mitteilungsleiste aufzunehmen, wenn du gerade etwas besonders promoten möchtest.
Website optimieren: Direkt Menüpunkte in den Footer setzen!
Was kannst du in den Footer setzen, wenn dir konkret nichts Neues einfällt?
Ganz einfach: Du betonst noch einmal die Themen, die auch dein normales Menü nennt. 😊 Setze also die Menüpunkte aus dem Hauptmenü auch in die Fußleiste.
ABER - und das ist ganz wichtig - nicht einfach als stupide Kopie des oben stehenden Menüs. Das verwirrt nur und ist doppelt gemoppelt. Besser ist es, wenn du das Ganze noch einmal anders nennst und hervorhebst.
Ein Beispiel: Wenn du im Hauptmenü “Arbeite mit mir” schreibst, könntest du dieselbe Seite im Footer mit “Services” verlinken, wenn du findest, dass du sie betonen möchtest.
Fußzeile als Hinweis, wo die Leute hin sollen
Bei mobilen Geräten befindet sich oben rechts das Hamburger-Menü. In der Regel aber scrollen die Leute auf der Website zuerst einmal nach unten. Treffen sie dabei auf die Fußleiste, in der ebenfalls die Menüpunkte aufgeführt sind, kannst du die Nutzer strategisch durch deine Website führen.
Wenn es dich interessiert, wie ich die Fußleiste auf meiner Website gestalte, guck dir meinen Footer an:
Der wird lustigerweise immer größer 😅
Ich gehe hierbei sehr strategisch vor und passe die Fußleiste regelmäßig an. So arbeite ich momentan mit mehreren Spalten, wobei die wichtigste an vorderster Stelle aufgeführt wird. Das heißt: Diese sehen die Leute auf mobilen Geräten zuerst und ich nehme bewusst Bezug auf die Smartphone-Nutzer.
Fakt ist: Mindestens 50 Prozent der Leute kommen mobil auf eine Website. Die solltest du immer im Kopf haben, wenn du an deiner Fußleiste herumschraubst.
Sonder-Tipp: Was du im Footer beachten musst
Normalerweise werden die rechtlichen Seiten wie Datenschutzerklärung und Impressum im Footer verlinkt.
Hier musst du beachten, dass diese Links trotz eines eventuell auftauchenden Cookiebanners auch nicht verdeckt und direkt klickbar sind.
Fazit: Ran an den Footer!
Wenn du bis jetzt nur deine “langweiligen” Seiten ganz unten verlinkt hast - direkt ändern! Das dauert oft keine 5 Minuten, kann aber tatsächlich die Verweildauer deiner Gäste enorm steigern - und deinen Umsatz auch.
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