Impressum: Alles, was wirklich rein muss!
Ein Mysterium, das viele Fragen aufwirft und trotzdem für jeden wichtig ist, der online unterwegs ist - das Impressum.
Gerade dann, wenn du deine erste Website erstellst oder deine Selbstständigkeit startest, ist es eine Sache, die meistens jeder gerne vor sich her schiebt.
Damit räumen wir in diesem Artikel ein für alle mal auf und erklären dir genau, was das Impressum ist und was es da alles zu beachten gibt.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel inkl. Kommentare stellt keine Rechtsberatung dar und fasst lediglich öffentlich zugängliche Informationen zusammen. Wenn du hier genannte Vorschläge umsetzt, handelst du eigenverantwortlich.
Inhaltsverzeichnis:
Was genau ist eigentlich ein Impressum?
Das Wort Impressum kommt aus dem Lateinischen und bedeutet “aufgedrückt” oder "hineingedrückt".
Genau das ist auch der Fall, denn: Das Impressum ist gesetzlich vorgeschrieben.
Ursprünglich kommt es übrigens aus dem Presserecht und war eine Pflichtangabe in gedruckten Texten.
Da mittlerweile aber so ziemlich alles online stattfindet, hat sich das auf die Online-Welt ausgeweitet - auch auf Websites, die nicht der Presse zuzuordnen sind, braucht es ein Impressum. Das ist so im Telemediengesetz festgelegt worden.
Was bedeutet die Impressumspflicht?
Wie der Name schon sagt: Ein Impressum ist unter bestimmten Voraussetzungen Pflicht. Du kannst dir also nicht aussuchen, ob du es machst oder nicht.
Sowohl in Druckerzeugnissen als auch in Online-Veröffentlichungen ist es gesetzlich verpflichtend, ein Impressum zu führen. Ohne geht es nicht. Vor allem wegen der notwendigen Anbieterkennzeichnung.
Denn es muss genau ersichtlich sein, wer für die Inhalte und Angebote verantwortlich ist. Und die Person muss erreichbar sein.
Wo finde ich das Impressum?
Da das Impressum persönliche Daten enthält, lesen wir oft den Wunsch, das irgendwie “nicht ganz soo öffentlich” zu halten.
Aber das Impressum muss leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar sein. Für Websites bedeutet das, dass es mit einem Klick zu erreichen sein muss.
Verdecken kannst du es also schonmal nicht.
Und auch ein Pop-Up Fenster kommt nicht in Frage, weil das bei vielen unterdrückt wird. So wie eine verlinkte PDF-Datei ausgeschlossen ist - weil das Impressum ohne zusätzliche Hilfe (wie zum Beispiel einem PDF-Reader) erreichbar sein muss.
Deshalb ist das Impressum, ähnlich wie die Datenschutzerklärung, meistens im Footer der Website verlinkt. So kannst du das Impressum auf jeder Seite der Website finden.
Du kannst es also nicht verstecken oder zum Bespiel auf Anfrage schicken und deine Website-Besucher dürfen nicht lange danach suchen müssen.
Und noch eine weitere Sache musst du berücksichtigen: In der mobilen Version deiner Website muss es ebenfalls schnell zu erkennen sein.
Deshalb kannst du die mobile Version lieber einmal zu viel checken, um Überlappungen oder Verschiebungen von Elementen, die den Zugang zu deinem Impressum verdecken, anzupassen. (Vor allem gibt es immer wieder Cookiebanner, die so groß sind, dass alles überdeckt ist. Dann lieber auch den Link zur Datenschutzerklärung und Impressum ins Cookiebanner selbst setzen.)
Pflichtangaben im Impressum: Welche Angaben müssen ins Impressum?
Grundsätzlich ist wichtig, dass im Impressum deiner Website die für die Inhalte verantwortliche Person aufgeführt wird. Das können natürliche (oder private) Personen oder juristische Personen (beispielsweise eine GmbH) mit mindestens einer vertretungsberechtigten Person.
Du brauchst also:
Die verantwortliche Person mit Vor- und Nachnamen (oder das Unternehmen mit einem Vertreter)
Die Adresse mit Straße, Postleitzahl und Ort
Die Kontaktdaten des Verantwortlichen (Email-Adresse und Telefonnummer)
Bei Unternehmen noch die entsprechende Registernummer (z.B. Handels- oder Vereinsregister)
Die Umsatzsteueridentifikationsnummer (falls vorhanden)
Bei Unternehmen oder journalistischen Erzeugnissen können sogar noch mehr Pflichtangaben dazu kommen, wie:
Angaben zu gewerbe- und berufsrechtlichen Vorschriften
Kammerzugehörigkeit, Berufsverband oder ähnliches
zuständige Aufsichtsbehörde
Verantwortlicher bei journalistischen Erzeugnissen (“Verantwortlich im Sinne des Presserechts”)
...und noch weitere. Das muss gegebenenfalls im Einzelfall mit einem Anwalt besprochen werden.
Muss wirklich die private Anschrift und Telefonnummer ins Impressum?
Eine Frage, die wir häufig bekommen, ist: “Muss ich wirklich meine private Anschrift und meine Telefonnummer für alle öffentlich einsehbar auf meine Website setzen? 🫣”
Und die Antwort ist ein klares: Jein.
Was du brauchst, ist eine sogenannte “ladunsfähige” Anschrift. Du musst bei der Adresse in deinem Impressum anzutreffen sein und auch Post muss beispielsweise dorthin zustellbar sein. Ein reines Postfach reicht deshalb nicht aus.
Allerdings kann das auch bei deinen Büroräumen sein oder in einem angemieteten Co-Working-Space. Manche Anbieter bieten sogar einen bezahlten Impressums-Service an! Keine Sorge also, falls du nicht möchtest, dass jeder deine private Adresse kennt.
Deine Telefonnummer ist keine Pflichtangabe - es ist allerdings durchaus vertrauenserweckend, wenn du auf deiner geschäftlichen Website auch eine Telefonnummer angeben kannst, unter der man dich erreichen kann.
Du möchtest die Telefonnummer trotzdem lieber weglassen? Kein Problem: Du kannst stattdessen auch ein Kontaktformular einsetzen. Hierbei musst du allerdings sicherstellen, dass der Absender 60 Minuten nach Absenden des Formulars eine Antwort bekommt.
Beispiel für ein Impressum
So, jetzt haben wir viel über die Pflichtangaben gelesen, aber: Wie sieht ein Impressum eigentlich richtig aus? 🤔
Hier findest du ein Beispiel für ein Impressum auf einer Website:
Max Mustermann GbR
Musterstraße 123
12345 Musterstadt
Musterland
Verantwortlicher: Max Mustermann
Email: max@mustermann.de
Telefonnummer: 0123/456789
Die Max Mustermann GbR ist im Musterregister mit der Nummer 123456 eingetragen.
Umsatzsteuer-ID: MM12345678
Darunter können noch weitere Angaben stehen müssen, zum Beispiel zur Verbraucherstreitbeilegung (wenn du dich - auch - an private Endverbraucher wendest. Also nicht nur Unternehmen). Gerade dieser Punkt - die Verbraucherstreitbeilegung - solltest du unbedingt ansehen, denn wenn dieser Link fehlt, obwohl du ihn eigentlich brauchst, kann das Geld kosten, wenn du abgemahnt wirst!
Wann braucht man ein Impressum?
Früher war das Impressum eine Pflichtangabe bei gedruckten Texten, wie zum Beispiel in Zeitungen, Zeitschriften und anderen Printmedien.
Jetzt braucht nahezu jeder, der eine Website hat, ein Impressum: von Online-Shops und anderen Unternehmen bis zu halbprivaten Websites. Es ist nur nicht vorgeschrieben, wenn es zu hundert Prozent persönlich ist, und das ist eigentlich heutzutage keine Website - denn zum “Tagebuch schreiben” macht das niemand mehr.
Im Zweifel also lieber ein Impressum auf deiner Website einbinden, dann bist du auf der sicheren Seite.
Braucht man auch für Instagram, Facebook, YouTube & Co ein Impressum?
Nicht nur auf Websites brauchst du ein Impressum: Auch in den sozialen Medien gilt die Impressumspflicht, sobald dein Profil geschäftsmäßig betrieben wird. Wenn du nur private Bilder und Videos mit deinen Freunden teilst, dann ist das nicht notwendig.
Doch schaltest du Werbung, verdienst Geld über dein Profil oder bewirbst du Produkte, selbst wenn das auf deinem privaten Profil oder Account stattfindet, brauchst du ein Impressum.
Das kannst du am besten in deiner Bio verlinken - auch hier wieder so, dass es andere leicht finden können. Beispielsweise mit so einem Link: www.deinwebsitename.de/impressum
Brauchen auch Kleinunternehmer ein Impressum?
Falls du dich jetzt fragst: “Aber was ist denn, wenn ich nur ein kleines Nebengewerbe habe oder hobbymäßig ein paar Euro dazu verdiene? 🤷♀️”
Sobald du Inhalte veröffentlichst, dein Angebot auf deiner Website präsentierst oder Geld über deine Website verdienst, brauchst du das Impressum.
Egal, wie viel Geld am Ende dabei rumkommt.
Impressum für eine private Website /Homepage
Rein private Websites sind übrigens von der Impressumspflicht ausgenommen.
Also wenn wirklich absolut kein Geschäfts-Gedanke dahinter steht.
Wenn du beispielsweise eine Website erstellst, mit der du deine Hochzeit oder deinen Geburtstag organisierst, um deine Gäste mit einzubinden.
Aber Vorsicht: Sobald sich ein Werbebanner oder ein Affiliatelink auf deiner privaten Website befindet, gilt das nicht mehr - und du brauchst wieder ein Impressum.
Wie erstelle ich ein Impressum?
Dein Impressum kannst du selber erstellen und dir auf gut Glück zusammenfriemeln - auf Nummer sicher bist du natürlich jedoch, wenn du es von einem spezialisierten Internet-Anwalt erstellen lässt. Der hat gesetzliche Änderungen und wichtige Formulierungen auf dem Schirm und vor allem Erfahrung, was Rechtstexte im Internet angeht.
Allerdings kann das ganz schön teuer werden. Und für jede Änderung oder Anpassung müsstest du dann wieder bezahlen.
Generator für dein Impressum: Rechtstexte per Knopfdruck
Eine mittlerweile ziemlich gute Alternative zum Anwalt sind Rechtstext-Generatoren: damit kannst du per Knopfdruck dein Impressum generieren und wirst automatisch durch alle wichtigen Angaben durchgeleitet.
Gerade bei den bezahlten Abo-Modellen bekommst du regelmäßig aktualisierte Rechtstexte und brauchst dir dazu keine Gedanken mehr machen.
Das hier sind meine Favoriten:
IT-Recht Kanzlei: Hier kannst du für dein Abo zwischen einer einfachen Website* (Nicht-Shop-Website) und einem Online Shop* wählen
Händlerbund*: Hat sich auf Online Shops spezialisiert (Und das Beste: mit dem Rabattcode P2432#2021 bekommst du 3 Monate gratis auf dein erstes Jahr!)
Artikeltipp: Datenschutz & Impressum für Squarespace: Woher bekommen?!
Was sonst noch beim Impressum zu beachten ist
Wenn du dein Impressum in deinen Footer setzt, ist das super.
Nur eine Sache musst du auf dem Schirm haben: Wenn du eine Landingpage oder Ähnliches baust und deinen Header und Footer ausblendest, musst du trotzdem unten auf der Seite das Impressum und einen Datenschutzhinweis verlinken.
Artikeltipp: So baust du eine Landing Page mit Squarespace
Zusatztipp: Versteck dein Impressum für Google
Auf deiner Website selbst muss das Impressum wie oben beschrieben verlinkt sein. ABER: Du kannst dafür sorgen, dass es nicht “indexiert”, also bei Google gelistet wird. Das solltest du am besten tun, BEVOR das Impressum online ist.
→ Hier kannst du lesen, wie du das mit dem Website-Tool Squarespace machst
Diese Artikel könnten ebenfalls relevant für dich sein: