Alles zu VG Wort: So verdienst du mit deinen Blogartikeln Geld

 
VG-Wort: So verdienst du mit deinen Blogartikeln Geld
 


Regelmäßig bekomme ich Nachrichten, wie: “Victoria, du hast soo viele Blogartikel - du musst unbedingt den Zählpixel der VG Wort einbauen!” oder “Wie funktioniert das für Squarespace?”

Und das hört sich fast schon zu schön an, um wahr zu sein: Für Blogartikel, die es schon gibt oder die du sowieso für dein SEO schreibst, Geld zu bekommen. Einfach so.

Okay, “einfach so” funktioniert das nicht. Es ist schon mit etwas Aufwand verbunden. Die Blogartikel müssen geschrieben werden. Und du musst mit der sogenannten VG Wort zusammenarbeiten

Weil das ein so gefragtes Thema ist und bloggen wieder mehr en vogue ist, gucken wir uns das Thema hier einmal genauer an.

Auf den offiziellen Seiten der VG Wort findet man leider nicht so viel Brauchbares und man merkt schnell, dass es die VG Wort schon länger gibt - alles ist ein bisschen oldschool.

In diesem Artikel erkläre ich dir deshalb:

  • Was die VG-Wort eigentlich ist.

  • Wie viel Geld du mit der VG Wort verdienen kannst.

  • Wie die Zusammenarbeit mit der VG Wort funktioniert und du alles einrichtest.

  • Wie du den Zählpixel der VG Wort auf deine Squarespace-Website bekommst.

  • Für wen sich die Ausschüttung der VG Wort überhaupt lohnt.

Inhaltsverzeichnis:

    Was ist die VG-Wort?

    Vielleicht hast du den Begriff “VG-Wort” schon mal gehört und dich gefragt, was sich wohl hinter diesem ominösen Begriff verbirgt. 👀 

    Deshalb hier die Aufklärung: VG-Wort steht für “Verwertungsgesellschaft Wort”. Das ist ein staatlicher Verein, der die Urheberrechte von Autoren und Verlagen schützt. 

    Gegründet wurde die VG-Wort schon im Jahr 1958 mit dem Zweck unter anderem sicherzustellen, dass Autoren und Verlage angemessen vergütet werden.

    Das kannst du dir im Grunde so vorstellen, wie die GEMA, die mit den GEZ Gebühren dafür sorgt, dass Musiker vernünftig für ihre Kunst bezahlt werden.

    Vertrag mit VG-Wort

    Das Coole daran ist: Die VG-Wort arbeitet nicht nur für Buch-Autoren oder Verlage, sondern auch für Online-Blogger. Viele wissen gar nicht, dass sie für ihre Blogtexte eine Ausschüttung erhalten können! 

    Schließt du also als Online-Blogger einen Vertrag mit der VG-Wort ab, dann nimmt der Verein in deinem Namen treuhänderisch deine Verwertungsrechte für deine urheberrechtlich geschaffenen Texte wahr. 

    Wann verdiene ich mit der VG Wort Geld?

    Damit das Ganze funktioniert und du eine Ausschüttung bekommst, müssen deine Texte im Internet (von der VG Wort “METIS” genannt) allerdings auch bestimmte Kriterien erfüllen: 

    • Du musst Urheber der Texte sein.

    • Du kannst deine Texte erst ab einem Mindestumfang von 1800 Zeichen (inklusive Leerzeichen) bei der VG Wort melden (Gedichte sind von dem Mindestumfang ausgenommen).

    • Deine Texte müssen mindestens jeweils 1500 Mal pro Kalenderjahr aufgerufen worden sein. 

    • Der Text darf nicht mit einem technischen Kopierschutz versehen sein.

    • Nur geschriebene Texte können bei der VG Wort gemeldet werden (keine Videos oder Audios).

    • Auch PDF-Dokumente oder ePubs sind meldefähig. 

    Besonders wichtig sind hier also die Aufrufzahlen pro Kalenderjahr deiner Blogartikel, denn das bedeutet auch: Wenn der Artikel erst gegen Mitte oder Ende des Kalenderjahres veröffentlicht wird, sind deine Chancen geringer, dass die Aufrufzahl 1500 Zugriffen auch tatsächlich erreicht wird.

    Und diese Zugriffszahlen werden genau überprüft: Mithilfe eines Zählpixels ermittelt die VG Wort, wie oft dein Text aufgerufen wird.

    Wie viel Geld kann man mit der VG Wort verdienen?

    Die Vergütungen, die von der VG Wort ausgezahlt werden, stammen aus verschiedenen Quellen, wie beispielsweise aus Abgaben auf Kopierhilfen von Texten (das können Drucker oder Kopierer sein).

    Diejenigen, die also Texte von anderen vervielfältigen oder verwenden, zahlen eine Abgabe an die VG Wort, die dann wiederum nach festgelegten Verteilungsplänen an Autoren oder Verlage weitergeleitet werden.

    Die VG Wort selbst schreibt auf ihrer Seite dazu, dass sie: “Geld von denjenigen (...) kassieren, die das geistige Eigentum anderer nutzen”.


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    Ausschüttungsquote

    Wer jetzt genau wie viel ausgezahlt bekommt, wird jedes Jahr neu vom Verwaltungsrat der VG Wort festgelegt und richtet sich nach den Richtlinien der Verteilungspläne

    Die Ausschüttungsquoten der letzten Ausschüttung im September 2023 für das Jahr 2022 kannst du dir online ansehen.

    Die Ausschüttung pro Blogartikel schwankt von Jahr zu Jahr ein wenig - ist aber von 2014 bis 2021 auf 45,00€ kontinuierlich gestiegen. Das macht das Ganze auch so interessant für Online-Blogger und könnte sich bei vielen Blogartikeln, die die Kriterien erfüllen, ziiiemlich lohnen! 

    Zwar ist die Höhe der Ausschüttungen im Jahr 2022 mit 43,86 und im Jahr 2023 mit 33,34€ etwas gefallen - trotzdem kann sich da einiges ansammeln für Blogartikel, die du so oder so schreibst.

    Und: Die Vergütung gilt nicht nur für deine neuen Texte, sondern auch für alle älteren Artikel, die du einreichst. Auch dann, wenn du schon in den Jahren davor dafür eine Ausschüttung bekommen hast. Katsching! 💰

    Also zumindest dann, wenn die Artikel die entsprechenden Aufrufzahlen haben.

    Mindestzugriffzahl

    Derzeit liegt die Mindestzugriffzahl bei 1500 Zugriffen. Dieser Wert wird von den Gremien der VG Wort festgelegt. Eine Ausnahme macht die VG Wort nur bei suuper langen Texten mit über 10.000 Zeichen - hier reichen 750 Aufrufe.

    Wie funktioniert die VG Wort für Blogtexte und wie richtet man das ein?

    Okay, zugegeben: Der ganze Prozess ist etwas aufwändig. Früher haben das deshalb auch Verlage für ihre Autoren übernommen und die kannten sich damit aus. 

    Gucken wir uns das alles jetzt einmal Schritt für Schritt an:

    Einen Wahrnehmungsvertrag abschließen

    Wenn du die Ausschüttungen von der VG Wort als Online-Blogger bekommen möchtest, musst du als erstes einen Wahrnehmungsvertrag mit der VG Wort abschließen. 

    Dieser Vertrag muss bis zum 31. Dezember bei der VG Wort postalisch (tatsächlich muss der ausgedruckte und unterschriebene Vertrag per Post an die VG Wort geschickt werden) eingehen, damit du deine Texte zum jeweiligen Jahr melden kannst.

    Den Wahrnehmungsvertrag findest du im T.O.M. (“Texte Online Melden”)-Portal auf dieser Seite.

    Im Meldesystem anmelden

    Sobald dein Konto dann freigeschaltet wurde (darüber wirst du per Mail informiert), kannst du dich im Meldesystem der VG Wort, T.O.M., anmelden und im METIS-Bereich die Zählmarken für deine Blogartikel bestellen.

    Mit diesen Zählmarken kann die VG Wort nämlich überprüfen, ob deine Texte die Mindestaufrufzahl erreichen. 

    Sobald du die Zählmarken bestellt hast, bekommst du eine Liste.

    Zählmarken einbauen

    Und das ist jetzt wichtig: In jeden deiner Blogartikel, die du melden möchtest, muss eine andere Zählmarke eingefügt werden. Jede Zählmarke darf also nur einmal verwendet werden.

    Hast du die Zählmarken in deine Artikel eingebaut, wird jedes Mal, wenn ein Blogleser auf diese Artikel klickt, der Pixel geladen und als ein Aufruf gezählt. Passiert das 1500+ Mal, schickt dir die VG Wort eine Mail zur Information.

    Blogartikel melden

    Jeden Artikel, der die Zugriffszahlen erreicht hat, musst du dann einzeln melden. Der Artikel muss komplett mit dem gesamten Text, Titel und der URL in das T.O.M. kopiert werden und der richtigen Zählmarke zugeordnet werden.

    Zum Glück musst du diese Meldung nur einmal machen, das wird dann automatisch für die Folgejahre übernommen.

    Um eine Meldung zu erstellen, klickst du einfach im METIS-Bereich auf “Meine Meldungen” und dann auf “Meldung erstellen”. Dann wirst du von dem System schrittweise durch die Meldung geleitet. Der Stichtag, also die Frist für die Meldungen, ist der 1. Juli des auf die Zählung folgenden Jahres.

    Wenn du umsatzsteuerpflichtig bist, musst du noch deine Umsatzsteuer-ID per Mail an die VG Wort weiterleiten, ansonsten wird dir der Betrag netto ausgezahlt.


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    Hier findest du den Vorgang nochmal kurz im Überblick:

    1. Du schließt einen Wahrnehmungsvertrag mit der VG Wort ab

    2. Sobald das Konto freigeschaltet wurde, meldest du dich im T.O.M. an

    3. Du bestellst die Zählmarken im METIS-Bereich und erhältst eine Liste an Zählmarken

    4. Du baust die Zählmarken in deine Blogartikel an

    5. Erreicht ein Blogartikel die erforderliche Mindestzugriffzahl, wirst du per Mail benachrichtigt

    6. Du meldest die Blogartikel im METIS-Bereich

    7. Du bekommst dein Geld an den Ausschüttungstagen 💰

    Wie richtet man den Zählpixel der VG Wort auf Squarespace ein?

    Seit Februar 2023 bietet die VG Wort ein eigenes PlugIn für Wordpress-Nutzer an, “VG Wort METIS”. Das erleichtert die Handhabung mit den Zählmarken schon sehr. Leider gibt es das nicht für Squarespace

    Deshalb musst du den Zählpixel bei Squarespace manuell in den Quellcode deiner Blogseite einbauen. Das ist aber zum Glück mit Squarespace ganz einfach. 😉

    Artikeltipp: Das sind die Vorteile von Squarespace

    Was ist der Zählpixel?

    Der Zählpixel ist ein einfaches, winziges und transparentes Bild, das einen einmaligen Code zur Identifizierung hat, auf einem bestimmten Server liegt und so die Aufrufe zählen kann. 

    Du nimmst einfach die “Einbauliste” rechts aus der Liste mit den Zählmarken kopieren.

    (Falls das überhaupt nicht klappt, gibt es die Möglichkeit, auf den “öffentlichen Idenfikationscode” zu klicken und “Zählmarke für HTML Texte” zu kopieren. Das solltest du aber eigentlich nicht machen, denn das ist nur für Seiten ohne SSL-Zertifikat. Deine Squarespace-Website hat aber im Normalfall ein SSL-Zertifikat!)

    Der Zählpixel sieht ungefähr so aus:

    <img src=”https://vg08.met.vgwort.de/na/aaa837a5cad14a3987e305c8c3b7fc59” width=”1” height=”1” alt=””>

    Zählpixel anpassen

    Damit du den Zählpixel richtig in deinen Quellcode einfügen kannst, musst du ihn noch leicht verändern und HTML-Text anpassen. Am Ende vor der Klammer muss ein Leerzeichen und ein Schrägstrich einfügt werden, sodass es dann so aussieht:

    <img src=”https://vg08.met.vgwort.de/na/aaa837a5cad14a3987e305c8c3b7fc59” width=”1” height=”1” alt=”” />

    Zählpixel einfügen

    Diesen Text kopierst du dann vollständig und gehst in den Bearbeitungs-Editor deiner Squarespace-Blogseite. Dort fügst du über das “+” den Block “Code-Block” irgendwo auf deiner Blogseite ein, zum Beispiel einfach ganz unten unter dem Text. Über den Stift kannst du den Code-Block bearbeiten und den kopierten Zählpixel jetzt in das Textfeld einfügen. 

    Alles abspeichern und et voilà - hast du den Zählpixel schon in einen Artikel auf deiner Squarespace-Seite eingebaut.

    ABER, wir erinnern uns nochmal kurz zurück: In jeden Blogartikel muss ein anderer Zählpixel eingebaut werden und jeder Zählpixel darf auch nur einmal verwendet werden.

    Puh, gerade bei vielen Blogartikel kann man da schnell schon mal den Überblick verlieren.


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    Tipp: Übersichtstabelle mit Zählmarken

    Deshalb: Erstelle dir am besten eine Tabelle, um eine Übersicht über die verwendeten Zählmarken und die Verwendung in deinen Blogartikel zu haben. Das erleichtert dir dann auch die spätere Meldung der Blogartikel an die VG Wort.

    Sinnvoll sind für so eine Tabelle die Spalten: 

    • Verwendete Zählmarke

    • URL des Blogartikels

    • Datum, wann die Marke eingefügt würde

    Für wen lohnt sich die VG Wort?

    Du merkst schon: Der Einsatz der Zählpixel und das Melden aller Texte ist mit einigem Aufwand verbunden. 

    VG-Wort für regelmäßige Blogger

    Wenn du ein richtiges Online-Magazin hast, regelmäßig etwas veröffentlichst und sehr lange Texte oder Artikel hast, hast du damit eine super Einnahmequelle.

    Hast du nur einige wenige Blogartikel, die alle Kriterien erfüllen, solltest du gut für dich abschätzen, in welchem Verhältnis dieser Aufwand zu deinem Nutzen steht.

    Diese beiden Punkte könnten für deine Überlegungen auch noch wichtig sein:

    • Der Pixel der VG Wort braucht eine Einwilligung der Besucher auf deiner Website und muss deshalb im Cookie-Banner mit angegeben werden. Wenn die Besucher deiner Website diese Cookies also ablehnen, werden sie nicht als Aufrufe mitgezählt. Deshalb braucht es in der Realität meistens deutlich mehr Aufrufe, also die 1500.

    • Außerdem zählen die Aufrufe nur, wenn sie aus Deutschland kommen. Wenn du Leser aus anderen Ländern hast, fließen diese Aufrufe nicht mit in Mindestzugriffzahl ein.

    VG-Wort als Einnahmequelle

    Die Ausschüttungen VG Wort sind also eine super Sache für Blogger, die sich mit ihren Artikel etwas dazuverdienen wollen. Bevor du dich aber gleich ans Werk machst, lohnt es sich, die Sache für dich vorab einmal durchzurechnen. Wenn du nämlich gar nicht so viele Blogartikel hast, die den Kriterien der VG-Wort entsprechen, dann ist es doch am Ende ganz schön viel Aufwand für ein paar Euro. 

    Hast du Erfahrungen mit der VG Wort oder hast Fragen dazu? Schreibe sie gerne in die Kommentare!

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