Webdesign-Aufträge: So findest du als Webdesigner die ersten Kunden!
Du hast gerade dein Business als Webdesigner gestartet oder bist sogar gerade dabei, Webdesigner zu werden? Du stehst noch ganz am Anfang und hast noch keine eigenen Kunden? Oder ein erster Auftrag ist auch noch nicht in Sicht?
Perfekt, dann bist du hier genau richtig!
Ich zeige dir, wie du ohne erste Referenzen oder ohne dein eigenes Portfolio deine ersten Kunden ergatterst und deine ersten Aufträge an Land ziehen kannst. Let’s go!
Aufträge finden als Webdesigner
Du kannst dir hier gerne das Video dazu anschauen:
In diesem Video zeige ich dir:
welche Methoden funktionieren, wenn du kurzfristig neue Aufträge brauchst (und noch kein krasses Webdesign-Portfolio hast)
was du bedenken musst, wenn es um “Ich frage mal meine Freunde” geht
wie ich an deiner Stelle starten würde, wenn ich heute neu loslegen würde.
…oder du liest den Artikel weiter, wenn du die Tipps lieber in schriftlicher Form haben möchtest.
Teamplayer oder Solokünstler?
Als aller erstes solltest du kurz einmal innehalten und für dich überlegen, wie und mit wem du zukünftig gerne zusammenarbeiten möchtest. Damit meine ich jetzt keine aufwändigen und klar strukturierten Zielgruppenanalysen, sondern einfach nur, dass du dir überlegst, ob du eher der Teamplayer bist oder ob du lieber alleine arbeitest, um dich voll konzentrieren zu können und deiner Kreativität freien Lauf zu lassen.
Warum ist das wichtig? So kannst du schon einmal grob festlegen, ob du lieber mit großen Unternehmen zusammenarbeiten möchtest oder ob es dir eher liegt, mit kleinen, lokalen Unternehmen zu arbeiten.
Die großen Konzerne haben ihre eigenen Design-Abteilungen, sodass du auf jeden Fall in einem Team mit anderen Webdesignern zusammenarbeiten wirst. Kleinere Firmen werden keine zig Abteilungen haben und so bist du eher auf dich gestellt und designst die Website allein und nicht in einem Team.
Aber keine Panik, falls du jetzt noch gar nicht weißt, was dir eher liegt. Eine klare Positionierung ist am Anfang deines Business nicht nötig. Und jaaa, ich weiß, das sehen viele anders. Ich denke, es ist wichtig, deinen Weg im Laufe der Zeit zu finden. Learning by doing. Wer weiß, vielleicht siehst du dich im Moment eher als Teamplayer, merkst aber nach einiger Zeit, dass du alleine deutlich effizienter und konzentrierter arbeitest. Who knows? Also keine Sorge, wenn du jetzt noch keine klare Positionierung hast. Das kommt noch.
Websites überarbeiten oder komplett neu designen?
Ok, wenn du dir für den Anfang überlegt hast, ob du lieber mit großen oder kleinen Firmen zusammenarbeiten möchtest, kannst du jetzt deine “Zielgruppe” in zwei Kategorien einteilen.
Kunden, die schon eine Website haben, die aber dringend mal aufgehübscht und aktualisiert werden müsste und zwischen Kunden, die vielleicht selber grad am Anfang stehen und noch eine Website benötigen. Natürlich gibt es auch Firmen, die schon länger im Geschäft sind, aber immer noch keine Website haben, weil sie es noch nicht geschafft haben oder es nicht für nötig gehalten haben (unvorstellbar, ich weiß!).
Behalte hier immer im Hinterkopf, dass bestehende Firmen meist größere Budgets für Webdesign zur Verfügung haben als vielleicht ein kleines Start-Up Unternehmen.
Kunden nach Branche auswählen
Nach meiner Erfahrung bringt es auch ganz viel, für die ersten Aufträge darauf zu achten, in welcher Branche deine Kunden tätig sind. Ich selber habe mir am Anfang meines Business zum Beispiel Gedanken darüber gemacht, welche Branche hohe Honorare verlangt und somit einen guten Tages-Umsatz oder sogar Auftrags-Umsatz haben.
Warum? Ganz einfach. Branchen, in denen die Kunden selbst hohe Honorare verlangen, haben den Kostenanteil für z.B. einen Webdesigner schnell wieder drin und die Ausgabe tut nicht so weh oder reißt kein großes Loch in deren Kasse.
Ich habe mich damals für Hochzeitsfotografen entschieden. Die verdienen gerne mal bis zu 2.000 EUR pro Shooting. Unternehmensberater oder Coaches sind auch ein gutes Beispiel. Diese Branche nimmt auch ein hohes Stundenhonorar für ihre Dienstleistungen.
Um schnell und einfach mit deinen potenziellen Kunden in Kontakt zu kommen und dich zu vernetzen, macht es auf jeden Fall Sinn, sich mit Branchen zu beschäftigen, die bereits ihre eigenen Plattformen haben. Das können zum Beispiel Gruppen auf Facebook sein. Das ist für dich so viel einfacher an erste Kontakte zu kommen und du musst nicht alles mühsam alleine zusammen tragen.
Persönliches Netzwerk nutzen
Eins vorab, hier gilt: Weniger ist mehr! Mit persönlichen Netzwerk meine ich nämlich deine Freunde, Bekannte und Familie. Du solltest deine persönlichen Kontakte auf gar keinen Fall überstrapazieren und mit deiner Selbstdarstellung nerven ;-). Oder deine Familie für dein nicht vorhandenes Marketing missbrauchen. Also hier gilt: einmal droppen, dass du jetzt Websites designst und dann ist gut.
Oft ist es nämlich tatsächlich so, dass die ersten Aufträge aus dem Familien- oder Bekanntenkreis kommen. Dann kennt jemand jemanden, der jemanden kennt, der grad eine neue Website braucht. Und zack, kommst du ins Spiel.
Auch wenn sich das jetzt komisch anhört: Dafür kannst du auch deinen Friseur- oder Arztbesuch nutzen. Oder deinen Stammbäcker. Auf die Frage: “Und, wie geht’s, was gibt’s Neues?" kannst du einfach mal droppen, dass du jetzt Webdesigner bist. Und ja, auch ohne erste Erfahrungen oder dein eigenes Portfolio. Keine Scheu!
Der Zeitfaktor - wie schnell muss Geld in die Kasse fließen?
Frage: Startest du dein Business als Webdesigner erstmal nebenberuflich und hast andere Einnahmequellen? Oder wagst du den Sprung ins kalte Wasser und die ersten Aufträge sollten lieber gestern als heute kommen?
Wenn du ganz ohne finanziellen Druck und du ganz in Ruhe mit deinem Business startest, dann empfehle ich dir auf jeden Fall, eine langfristige Marketingstrategie aufzubauen. Bau dir einen Social-Media Kanal auf (und nein, das geht leider nicht von heute auf morgen, sondern nimmt wirklich viel Zeit in Anspruch!) oder starte einen Blog mit guten SEO-Artikeln, sodass du bei Google gefunden wirst.
Beides braucht seine Zeit und entwickelt sich erst nach Monaten. Wenn du diesen Weg gehst, würde ich so wenig Zeit wie möglich in akute Kundengewinnung und Kaltakquise stecken.
Du startest gleich voll durch und designst Websites gleich hauptberuflich? Das Geld sollte also so schnell wie möglich in deine Kasse? Dann verschiebe die langfristige Marketingstrategie erstmal und starte gleich mit der Kaltakquise (ACHTUNG: beachte hier auf jeden Fall die rechtlichen Vorschriften, die es da gibt!).
Wie oben schon kurz erwähnt, kommen die ersten Aufträge tatsächlich durch das persönliche Netzwerk zustande. Trau dich also und erzähle deiner Familie, Freunden und Bekannten, dass du jetzt als Webdesigner arbeitest und auf der Suche nach neuen Kunden bist. Hilfreich ist es hier auf jeden Fall, schon deine eigene Website zu haben (vielleicht sogar mit ein paar Designbeispielen?). Wie gesagt, kein Muss, erleichtert die Sache aber ungemein. So können deine potenziellen Kunden schon mal einen ersten Eindruck von deiner Arbeit bekommen. Du kannst Social-Media auch als Jobbörse nutzen. Also nicht nur, um dir ein Netzwerk mit den Branchenkunden deiner Wahl aufzubauen. Es gibt auch spezielle Job-Gruppen für Webdesigner.
Und falls es dir liegt, Leute direkt anzusprechen und du der Typ bist, der gerne und schnell persönliche Kontakte knüpft: Schau dich mal um, ob es bei dir in der Nähe Netzwerktreffen gibt. So kannst du dir super ein persönliches Business-Netzwerk aufbauen und wenn du auf den ersten Eindruck ablieferst, gibt es bestimmt auch die ersten Aufträge.
Do’s and Don’ts bei der Kundengewinnung
In meinen Kursen ist es oft Thema, dass für’s Marketing so viele Kanäle wie möglich genutzt werden sollen. Hier gibt es ein klares “nein” von mir. Es ist viel effektiver, wenn du dich erst einmal nur auf ein bis zwei Kanäle konzentrierst, diese dann aber zu 100 Prozent bedienst. Alles andere ist super zeitaufwendig und kann auch schnell überfordern.
Spätestens dann, wenn tatsächlich die ersten Anfragen und Aufträge reinkommen. Mir ging es am Anfang auch so: Ich hatte nicht wirklich Ahnung von Prozessoptimierung, von Zeitmanagement-Tools und Co. hatte ich noch nie gehört. Auch hier gilt: learning by doing!
Wenn du dich nur auf ein bis zwei Akquise-Kanäle konzentrierst, ist es auch viel einfacher, selbstbewusster und souveräner zu werden. Was sich natürlich mega positiv auf dein Auftreten auswirkt und sich bei den Kunden bemerkbar machen wird. Denn ja, es ist aufregend, wenn man den ersten Auftrag an Land gezogen hat - das sollte dein Kunde aber nicht merken ;-).
Und ja, es ist nicht ganz einfach, ABER: auch ohne Referenzen und Portfolio bekommt man Aufträge. TIPP: Designe eine Website für dein Business und nutze sie quasi als deine Visitenkarte und als deine erste Referenz. Wenn du mit deiner eigenen Website überzeugst, lässt dein erster Auftrag bestimmt nicht lange auf sich warten.
Zum Schluss möchte ich dir noch mein Gruppenprogramm für Webdesigner ans Herz legen: das Webdesigner Wunderland. Hier kannst du dich mit anderen Webdesignern austauschen, jede Menge nützliche Dinge lernen und weitere hilfreiche Tipps bekommen!
Wenn du das Thema spannend findest, kannst du dir in der Zwischenzeit schon mal diesen Fahrplan herunterladen:
Und hier findest du noch mehr Tipps für dein Webdesign-Business:
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