Website ändern als Designer: Wann “darfst” du dir das überhaupt erlauben?

 
 

Okay, okay.

Dies ist ein Artikel, in dem es seeehr stark um meine eigene Meinung geht. Aber weißt du, woher diese Meinung kommt?

Seit 2022 habe ich einen Onlinekurse namens Webdesigner Wunderland - und es gibt eine Sache, die sehr auffällig ist…

Immer, wenn Designer nicht weiterkommen, dann machen sie entweder:

  1. nichts, oder

  2. sie designen ihr eigenes Branding und Website immer wieder um.

Beides, das kann ich inzwischen sagen, hilft oft überhaupt kein bisschen, um in deinem Business weiterzukommen.

In diesem Artikel geht es darum,

  • wann es eine schlaue Idee ist, deine Website neu zu machen

  • wann du es auf JEDEN Fall lassen solltest

  • woran du erkennst, dass du prokrastinierst.

Let’s go.

Inhaltsverzeichnis:

    Wenn du diesen Artikel liest, bist du womöglich schon mittendrin, und prokrastinierst vor dich hin. Oder aber du bist recht neu auf deiner Webdesigner-Reise gestartet und weißt noch nicht, was wirklich Wirkung hat.

    Und deswegen denkst du: Hey, wenn meine eigene Website nicht “perfekt” ist, wie soll ich dann als Webdesigner Kunden finden?

    Okay, dazu kommen wir dann gleich.

    Wenn du übrigens zu den Neueinsteigern gehörst, kann ich dir eines meiner letzten Videos empfehlen.In diesem Video erzähle ich mehr davon, warum es einfach einfacher geworden ist, Webdesigner zu sein - auch wenn es gefühlt davon einen ganzen Haufen gibt:


    So, jetzt also zu deiner Website. Das, was ich dir raten würde, hängt mit ein paar Fragen zusammen, die wir hier jetzt mal ordentlich durchgehen.

    Nummer 1 ist:

    Wie lange bist du schon im Geschäft?

    Wenn du komplett neu bist, ist mein großer Tipp: Verkünstele dich nicht bei deiner Website. Ich selbst habe damals mit einer semi-coolen, sehr simplen Seite mit 1,5 Projekten (die auch “passion projects” waren) angefangen, und trotzdem die ersten Websites verkauft.

    Wirst du direkt die 10.000€ Projekte an Land ziehen? Nee, natürlich nicht! Aber das wird ohnehin erst später passieren, wenn du weißt, was du da eigentlich tust - und wie du es in Szene setzt.

    Wenn du schon eine Weile im Business bist, würde ich sagen: Stell dir mal ganz selbstkritisch die Frage, warum du die ganze Zeit an deiner Website herumschusterst.

    • Ist dir langweilig und du willst dich “kreativ” ausleben?

    • Hast du das Gefühl, deine Website ist noch nicht “gut genug”, um mit den ganzen anderen mitzuhalten?

    • Bist du okay gebucht, aber hast das Gefühl, ein Rebranding würde dich in eine höhere Einkommenskategorie katapultieren?

    Hier auch schon direkt meine Ansage: Wenn du die ersten beiden Gründe genannt hast, dann würde ich dir raten, sofort aufzuhören und stattdessen mit Marketing loszulegen.

    Denn: Wenn du dich kreativ ausleben willst, such dir einen Kunden, der dich das tun lässt. Lass dir eventuell, wenn nötig, weniger Geld geben - aber wenigstens kannst du das Ding dann hinterher für dein Portfolio nutzen.

    Und wenn du dich nicht gut genug fühlst, verrate ich dir ein Geheimnis: Das fühlt sich kein Designer jemals. Immer, wenn du dein neues Rebranding hast, wirst du normalerweise schon wieder den “neuen, coolen Stil” gefunden haben und unzufrieden sein. Unsere Website in meiner Agentur Everyblue und diese Website hier sind unserem “Können” auch immer hinterher. Ist aber egal - denn die Website ist nur EIN Teil dessen, weswegen Kunden dich buchen.

    Der meiner Meinung nach einzige Grund, warum du deine Website upgraden solltest, ist, dass du damit ein strategisches Ziel verfolgst. Und ja, wenn du findest, dass die Website nicht mehr deinem gewünschten Kunden entspricht, dann ist das ein strategisches Ziel. Aber dann hat das nicht diesen “möööp-keiner-mag-mich-und-meine-Arbeit-ist-doof”-Charakter. Letzteres ist nämlich wirklich kein guter Grund, loszulegen.

    Dann kommen wir auch direkt zur nächsten Frage (beziehungsweise ist es eigentlich eher eine Aufforderung):

    Beurteile deine Website auf einer Skala von 0 bis 100%

    Wenn du deine Website auf einer Skala von 0 bis 100 beurteilst, dann kannst du sehen, ob sie noch “okay genug” ist, damit zu arbeiten.

    Ich selbst finde unsere Websites immer mindestens 60% gut. Sobald ich das Gefühl habe, der Status fällt “darunter”, dann gehe ich das an. Das ist meist alle 1,5-2 Jahre der Fall.

    Und der Trick: Ich gebe mir selbst nach einem Rebranding eine “Mindestfrist”, in der das Branding nicht mehr grundlegend angefasst werden darf. Kleine Adaptionen: Ja. Identitätskrise und alles umschmeißen? Nein. Denn damit verdienen wir einfach kein Geld. Und du auch nicht.

    Lieber Sprints als ewiges Projekt

    Wenn du schon weiter bist in deinem Business, dann ist dieser Tipp nicht so hilfreich für dich.

    Aber: Wenn du neu bist, rate ich dir dringend, deine eigene Website zu einem “schnell-abhaken-Projekt” zu machen.

    Deine Zeit ist nämlich oft WIRKLICH viel besser damit verbracht, einfach mal echte Kunden zu finden. (Wie, darauf gehe ich in diesem Video ein. Und hier, wie du als Fortgeschrittener mehr Aufträge bekommst).

    Daumenregel: Die Website muss gut genug sein, damit du halbwegs selbstbewusst Leuten deine Visitenkarte mit Link zur Website geben würdest.

    Sie muss dich - für die erste Zeit zumindest - aber nicht voll vom Hocker hauen.

    Sehr viele Designer vergessen, dass die Kunden einfach viel geringere Ansprüche haben. Und Sachen, die du bereits als “alt” empfindest, zum ersten Mal sehen - und damit mit frischen, begeisterten Augen.


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    Was sollst du jetzt also tun?

    Ich würde mir, wenn ich du wäre, die ernsthafte Frage stellen:

    Habe ich ein Website-Problem oder habe ich eigentlich ein Marketing-Problem? 👀

    Denn die schönste Website bringt nix, wenn sie nur 3 Leute am Tag sehen. Du brauchst viele Leute, Kontakte, Leads oder wie auch immer du das nennen willst.

    Die kommen nicht von einem schönen Design, sondern von Marketing-Aktivitäten.

    Sei mal ganz, ganz, ganz ehrlich mit dir.

    Denn ich kenne einige Designer, die mit “so mittleren” Websites gutes Geld verdienen und absolut easygoing sind. Die anderen sind dann “sauer, weil der/die weniger talentiert ist”, aber tatsächlich ist es Kunden erstmal egal, wie talentiert du bist. Denn der allererste Schritt ist, dass dich die Kunden FINDEN können und es auch tun.

    Wenn dich die Kunden schon FINDEN und du jetzt alles krasser machen willst? Dann ist eine “bessere” Website für dich selbst eine gute Idee!

    Wenn du aber aus reinem Prokrastinieren-ich-will-kein-Marketing-machen deine Website immer wieder umbaust, dann würde ich sagen: Gib dir ein, zwei Tage Design-Zeit zur Beruhigung und Seelen-Baumeln-lassen. Aber dann musst du dich dem zuwenden, was dich wirklich weiterbringt. Und das ist in fast allen Fällen einfach Marketing, Marketing, Marketing.

    PS. Wenn dich das interessiert: In unserem Onlinekurs Webdesigner Wunderland veranstalten wir regelmäßig “Marketing-Challenges” und “Website-Sprints”. Die Website-Sprints dauern natürlich nur 1-2 Tage, denn wir wollen, dass du zack-zack fertig wirst. → Hier angucken!


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