Verrückt: Ein Blogpost pro Werktag - einen Monat lang

 
Ein Blogpost pro Werktag für einen Monat: Mein zeitaufwändiges Blog-Experiment
 

Ich habe etwas Verrücktes getan, es eiskalt durchgezogen und niemandem etwas davon erzählt… 😳 

Was klingt wie ein haarsträubendes Geständnis, ist ziemlich harmlos, aber war in puncto Zeit umso aufwändiger: Ich habe im August 2020 an jedem Werktag einen ausführlichen Blogpost auf meinem Blog veröffentlicht. Puh. 

Jeder Werktag, das waren im August ganze 21 Tage … Bonusmäßig habe ich mir einen Fehltag erlaubt. Die Bilanz: 20 neue Blogposts in einem Monat. Viele davon ziemlich lang.

Zum Vergleich: Normalerweise habe ich pro Woche ungefähr zwei Artikel veröffentlicht. Jetzt: Ganze fünf!

Und war sehr überrascht, dass ich das irgendwie hinbekommen habe. 

Ich habe das Experiment übrigens weder in meinem Blog noch bei meiner Email-Liste angekündigt.

(Normalerweise kündige ich dort so ungefähr ALLES an! Falls du also noch nicht dabei bist, schreib dich hier auf die Liste:



    Aus dem einfachen Grund, dass ich dachte: Das geht nicht. Ich hatte nämlich ziemlich viel zu tun, und tatsächlich einen der vollsten Monate dieses Jahres. Über mangelnde Beschäftigung konnte ich mich auf jeden Fall nicht beklagen...

    Inhaltsverzeichnis:



      Warum dann diese Challenge für mich selbst?

      Ziemlich gute Frage!

      Schon länger hatte ich überlegt, ob ich meine Blogfrequenz nicht mal testweise hochsetzen sollte.

      Auch, weil ich ständig so unendlich viele Ideen in meine Asana-Listen eintrage, dass es ja ewig dauern wird, alle aufzuschreiben, wenn ich pro Woche nur 1-3 Artikel online stelle.

      Außerdem: Ich wusste, dass im Herbst alle, die die warmen Monate in Sommerhäusern und an Seen gelegen hatten, wieder zurück sein würden. Und weil nach Corona hoffentlich die Schulen wieder einigermaßen in die Normalität zurückkehren würden, könnten bestimmt auch viele Leute Zeit haben, sich im Herbst wieder um ihr Business und ihre Website zu kümmern.

      Deswegen dachte ich: Wenn nicht jetzt eine gute Gelegenheit ist, noch mehr mega Inhalte herauszubringen, wann dann?!

      Verwandter Artikel: So planst du dein nächstes Jahr für dein Unternehmen

      Also habe ich loslegt. Artikelideen hatte und habe ich immer genug. (Ich hätte ideenmäßig null Problem, fünf Jahre zu füllen. Ach was, zehn!) 

      Man muss dazu sagen, dass ich nicht nur blogge. Sondern dass ich für mein Business blogge. Ich habe also mit meinen Dienstleistungen eine ganze Menge zu tun - und die Blogposts mussten daneben in meinen Alltag passen.

      Überraschende Erkenntnis: Die hohe Frequenz befreit von Perfektionismus

      Ganz zu Anfang glaubte ich ehrlich gesagt nicht, dass das Experiment “ein Post pro Werktag” gut gehen kann. Deswegen auch: Keine Ankündigung.

      Meine Befürchtung war: Ich habe sonst viele, viele extrem lange und ausführliche Posts. Werde ich dann nicht bei meiner “Qualität” Abstriche machen müssen? 🧐

      Dann ist mir aber aufgefallen, dass ungefähr noch 100 Artikelideen auf meiner Liste standen, die recht kurze, knackige Artikel waren. Die ich aber in all meinem Ich-schreibe-nur-superlange-Artikel-Wahn meist außen vor gelassen hatte. “Wie du eine Domain mit Squarespace verknüpfst” zum Beispiel. Oder noch viele andere, die bis jetzt einfach unter “für später” abgeheftet waren.

      In dieser Hinsicht: Was für eine Befreiung!

      Dadurch, dass ich wusste, jeden Tag einen Artikel produzieren zu müssen, wurde ich weniger wählerisch. Also, im positiven Sinne.

      Verwandter Artikel: Wie ich es schaffe, regelmäßig zu bloggen

      An Tagen, an denen ich nicht so viel Zeit hatte, habe ich einfach die etwas kürzeren Artikel herausgepickt (die oft am Ende sogar gar nicht so kurz waren wie geplant 😊).  


      Qualität statt Quantität?

      Die Sache mit SEO ist ja die: Entweder man geht auf Masse oder man optimiert an ausgewählten Artikeln so lange herum, bis sie für die hoch gesuchten Begriffe bei Google erscheinen.

      Ich habe bis jetzt versucht, beides so gut es geht zu vereinen. Das heißt, ich schreibe sowohl lange, ausführliche, anleitungsgeladene Artikel - und gleichzeitig auch oft, also regelmäßig. 

      Meine top gelesenen Artikel update ich sehr regelmäßig, vor allem bei Themen, die sich immer mal wieder ändern und aktualisieren.

      Bei der Planung der Inhalte gehe ich danach, was bei Google gesucht wird (eine Anleitung zur Keyword-Recherche findest du hier). ABER - oft schreibe ich auch einfach über das, was ich selbst aus der Arbeit mit meinen Kunden herausfinde. Ich vertraue dann darauf, dass das Thema auch andere Leute beschäftigt 😉

      Dadurch sind schon einige Artikel erschienen, die dann quasi Überraschungserfolge wurden. Weil sie für ganz viele Mini-Unterstichwörter (die ich nicht auf dem Schirm hatte) richtig gut ranken. 

      So sammelt sich das Ganze also langsam an.

      Auch bei mir gibt es natürlich ein paar “Gewinner-Posts”, die in den letzten Monaten durchgehend die beliebtesten waren. 

      Aber:

      • bei Google performen komplett andere Artikel gut als bei Pinterest, und:

      • oft sind es die kleinen Nischenartikel, die genau die richtigen Kunden anziehen (selbst wenn im Monat nur 5-10 Leute diesen Artikel lesen)!

      Deswegen bedeutet mehr Traffic nicht unbedingt mehr Kunden.

      Bei einem Thema bzw. Businessmodell wie meinem, wo ich sowieso keine 100 Kunden pro Tag brauche, muss ich also auch gar nicht auf den Massen-Traffic gehen. (Will ich aber natürlich am liebsten trotzdem!) 🤓


      Nischenartikel summieren sich

      Hochspezialisierte Artikel sind nichts, mit dem man für sogenannte Shorttail Keywords (also kurze Suchwörter) bei Google ganz oben landet. Das muss dir klar sein, wenn du wie ich zu einem Spezialthema bloggst.

      Allerdings ist es so: Dadurch, dass ich inzwischen einen ganz schönen Berg an Squarespace-Fachartikel und Tipps angehäuft habe, summieren sich auch die Klicks auf die “weniger erfolgreichen” Artikel.

      Die Rechnung ist ja ganz einfach: Wenn du zum Beispiel 200 Artikel mit nur 2 Google-Klicks pro Tag pro Artikel hast, sind das 400 organische Besucher pro Tag! In einem Monat mit 30 Tagen macht das schon 12.000 Klicks. Da kommt also ganz schön was zusammen.

      Und: Je früher du einen Artikel schreibst, desto mehr Zeit hat er, sich in der Google-Welt da draußen zu behaupten. Meine älteren Artikel performen im Schnitt immer deutlich besser als die neuen.

      Je schneller du mit einem Artikel “raus kommst”, desto schneller ist er alt - im positiven Sinne!


      Worüber ich geschrieben habe

      Vielleicht fragst du dich, welche Blogposts ich denn im August konkret veröffentlicht habe.

      In diesem Monat wollte ich den Fokus auf meine Squarespace-Artikel setzen (daneben schreibe ich noch zu allgemeinen Website-Tipps und Online-Branding). Und zwar innerhalb von Squarespace besonders Artikel, die für Anfänger oder recht neue Squarespace-Nutzer relevant sind.

      Das zeigt sich also auch in der Artikel-Auswahl.

      Tipps für regelmäßige Blogposts mit Squarespace

      Falls es dich interessiert, welche Artikel ich ganz genau veröffentlicht habe - hier sind sie nach Themen geordnet:

      Squarespace-Artikel

      Website-Tipps

      Artikel zu Business & Branding

      Was hat das Ganze denn jetzt gebracht?

      Um diese Frage zumindest ansatzmäßig beantworten zu können, habe ich extra noch ein bisschen mit der Veröffentlichung dieses Artikels gewartet, um auch mit ein paar Statistiken aufwarten zu können.

      Beim Bloggen ist es schließlich so, dass man Ergebnisse oft erst nach Monaten bemerkt. (Was ja auch der Grund ist, warum viele so früh frustriert aufgeben.)

      Deswegen habe ich hier mal einen Ausschnitt der Klick-Statistiken aus meinen organischen Suchergebnissen, also der Google Search Console, für dich:

      Blog Wachstum durch SEO

      Ich finde: Da ist in letzter Zeit schon ein ganz schön netter Sprung zu sehen! Und natürlich zeitversetzt, denn im August selbst hat sich relativ wenig getan.

      Nachteil: Meine Pinterest-Klicks sind im August ziemlich heftig runter gegangen, weil ich die Posts erst danach (Ende September) wieder ordentlich und kontinuierlich gepinnt habe.

      Dafür ist Google aber nach wie vor steil am Wachsen! 

      Ganz nett ist außerdem, dass einige meiner Blogartikel recht schnell so gut gerankt wurden, dass sie bei Google als sogenannte featured Snippets (hervorgehobene Snippets) auftauchen:

      Google-Ranking regelmäßiges Bloggen

      Ich finde: Es ist eine ziemlich gute Werbung für einen, wenn man in diesen schicken Kästchen erscheint. Und es klicken immer noch eine ganze Menge Leute auf die Antwort-Boxen (auch wenn es manchmal weniger sind als ohne Box).

      Und jetzt? Halte ich das weiterhin durch?

      Nö - und das war auch tatsächlich nicht der Plan. Viel wichtiger als die reine Masse an Artikeln ist es für mich, dass ich die richtigen Artikel schreibe. Und, dass das Ganze regelmäßig passiert. 

      Aber was ein großer Vorteil ist: Nachdem ich jetzt so viele Artikel geschrieben habe, werden mir zwei, drei Artikel die Woche bestimmt “wie nichts” vorkommen! 😎

      Außerdem berate ich inzwischen einige Kunden zu Squarespace SEO, deswegen benutze ich meine eigene Website gerne als Versuchskaninchen für alle möglichen SEO-Tests und Kniffe.

      Übrigens - um das Ganze abzuschließen: Blogartikel, die gut optimiert sind, sind natürlich “Assets” - und können über die Jahre hinweg nette Mengen an Traffic auf die Seite bringen. Das heißt: Einmal geschrieben, lange was davon gehabt. Das ist es ja gerade, was ich am Bloggen so genial finde.

      Allein dafür hat sich die ganze Sache also schon gelohnt!

      Hast du Erfahrungen damit gemacht, deine Blogfrequenz drastisch zu erhöhen oder überlegst, das auch mal zu testen? Ich freue mich, in den Kommentaren davon zu lesen!

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