Victoria Weber | Alles zu Squarespace & Online-Branding

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5 unkonventionelle Tipps für bessere Website-Texte


Websites zu erstellen ist eigentlich gar nicht so schwierig. Könnte man zumindest meinen. Du brauchst einfach nur ein paar Zutaten, rührst sie zusammen, und fertig ist die konvertierende Verkaufsmaschine namens Online-Präsenz.

Ganz so einfach ist es dann in der Praxis aber doch nicht...

Neben einem Plan für deine Website (den du unbedingt brauchst!) zählen natürlich auch die Technik - und die Inhalte. Insbesondere: Bilder und Texte.

Mit den Texten tun sich auch seeehr viele Leute sehr schwer. Oder sie tun es nicht, aber die Texte lassen auch eindeutig zu wünschen übrig.

Wenn du selbst damit kämpfst, gute Website-Texte zu schreiben, helfen dir diese 5 Tipps zu leichterem Schreiben sicher weiter.

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#1 Achte darauf, wie du redest. Und kopier das dann!

Einer der Hauptfehler, die ich online sehe, ist eine übertrieben “professionelle” Sprache. Leider ist “professionell” in diesem Fall meist gleichbedeutend mit langweilig. Austauschbar. Und wirklich nicht gerade fördernd, um aufzufallen und im Gedächtnis zu bleiben.

Deswegen rate ich all meinen Website-Kunden, statt auf ihre Deutschaufsatz-Skills lieber mal auf ihre Alltagssprache zu achten.

Oder - wenn dein Unternehmen dann doch etwas zu förmlich für Alltagssprache ist - darauf zu achten, wie du denn im realen Leben mit echten Kunden redest

Welche Worte verwendest du, was macht dich aus?

Ich selbst sage zum Beispiel oft diese Worte: Nö. Mega! Ziiiemlich.  

Das hätte ich natürlich niemals in einen Deutschaufsatz geschrieben. (Dazu war ich viel zu sehr darauf bedacht, den Best-of-Practices zu folgen.)

Aber online gelten andere Regeln als in Büchern!

Denn die Leute sind lesefaul geworden. Mögen kurze Sätze. Und das auch gerne in einer Sprache, die locker-flockig und natürlich rüberkommt. Vor allem, weil das Internet von Content geflutet wird und gerade dein Text nur dann relevant ist, wenn du deine eigene Persönlichkeit mit hinein bringst. 

Denn - das ist fast zu 100% sicher - der Inhalt selbst ist vorher bestimmt schon mal irgendwo in ähnlicher Weise erschienen. Mach deine Texte also zu deinen Inhalten. Ganz einfach dadurch, dass du ihnen auch wirklich deine Stimme gibst.

Beobachte dich also mal im Alltag dabei, wie du so redest.

Ich selbst habe das ein paar Tage lang gemacht und interessante Muster entdeckt 😊 

Nachdem ich früher oft sehr blechdosenmäßig und kühl geschrieben habe, traue ich mich inzwischen auch deutlich mehr, meine “eigenen” Worte hier im Blog zu verwenden.

Am Ende meiner Blogposts kannst du zum Beispiel oft lesen: “Et voilà!” Ich habe früher in Frankreich gearbeitet und spreche fließend Französisch - warum also nicht ab und zu ein bisschen Français mit reinpacken? Ist schließlich eine ziemlich elegante Sprache! 

Außerdem finden die Leute es interessant, wenn du nicht wie alle anderen klingst. 

Du brauchst auch absolut nicht besonders flapsig oder umgangssprachlich daher kommen - ich kenne Leute, die verwenden im Alltag Worte wie “ergeben”, “anmutig” und “infolgedessen”. Denen nehme ich das auch gerne in ihren Texten ab!


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#2 Verkürze deine Sätze

Punkt, Punkt, Komma, Strich. Fertig das Rezept für gute Webtexte! ✅ 

Vor allem Punkte sind in diesem Bezug nicht zu unterschätzen. Wo es in Büchern oft das Zeichen einer gewählten, sauberen Sprache ist, dass Sätze über mehrere Zeilen laufen, hilft dir das online genauso viel: Gar nicht.

Allein dieser letzte Satz war vermutlich schon einen Tick zu lang, als dass ihn 100% der Leser auch wirklich ganz aufgenommen haben. Auch ich arbeite ständig daran, meine Sätze einfacher und klarer zu gestalten.

Natürlich kannst du jetzt sagen: “Schrecklich, die deutsche Sprache verfällt, da mache ich nicht mit!”

Oder aber du sagst: “Okay, die Leute lesen online nun mal anders (und ihre Köpfe werden golfischartiger), dann muss ich mich eben daran anpassen!”

Außerdem - keine Sorge. Auf gedrucktem Papier sind die meisten immer noch bereit, etwas kompliziertere Sachen zu lesen. Aber eben nicht auf deiner Website!

Geh also durch deine Zeilen und trenne Sätze, wo du kannst. 

Und: Verwende Absätze.

Die sind nämlich die Geheimwaffe guter Internet-Texte.

Das hier ist gerade vielleicht ein bisschen extrem, aber. Es. Wirkt.

Absätze in Kombination mit Punkten sorgen dafür, dass dein Leser Raum zum visuellen Atmen hat.

Das braucht er.

Wirklich.

Lass also ruhig ein bisschen mehr Luft, als du es normalerweise tun würdest. Dann ist dein Leser gewillt, deutlich mehr Text zu lesen, als er es sonst tun würde. True story!

#3 Hau richtig viele Zwischenüberschriften in deinen Text

Unter den Top 3 der Fehler, die ich dort draußen auf Websites sehe, sind: Textwüsten! Vor allem auf Startseiten - dort, wo es eigentlich um nette Teaser und einen groben Überblick gehen soll.

Manche Website-Bauer packen ganze Romane auf ihre Startseite. Der Leser soll schließlich ALLES genau wissen!

Denn wir haben ja damals in der Schule gelernt: Ein Absatz darf nur gesetzt werden, wenn ein neues Thema kommt (gilt online NICHT!). Texte müssen immer schön zusammenhängen (gilt online NICHT!) Und so weiter.

Kein Wunder, dass sich die Leute schwer tun, für Websites zu texten.

Mein Tipp ist es: Wenn dein Text gelesen werden soll - egal ob auf deiner Startseite oder in einem Blogpost - dann verwende Zwischenüberschriften.

Diese sollten natürlich nicht willkürlich sein, sondern sich auch wirklich auf das beziehen, was du im betreffenden Absatz schreibst. Viele Leser hangeln sich heutzutage nur noch an Zwischentiteln entlang und “scannen” den Rest nur grob. 

Netter Nebeneffekt: Google liebt Zwischenüberschriften, weil Leser es lieben. Und das wiederum ist gut für dein SEO.

Apropos SEO… Sieh dir meinen 1-stündigen Workshop zu strategischen Google-optimierten Texten und Themen an:


#4 Stell dir Wort- und andere inspirierende Listen zusammen

Wenn du oft neue Texte schreibst, kann es trotz aller kreativer Energie passieren, dass du stecken bleibst. 

Da hilft nur: Aufstehen, im Zimmer herumlaufen, nach Inspiration suchen!

Am besten ist es aber, nicht bei der Konkurrenz zu gucken, sondern da, wo du selbst “aus Freizeitgründen” liest. Ich selbst lese zum Beispiel gerne bestimmte Zeitschriften (falls es dich interessiert: mein Lieblinge sind aktuell die deutsche Business Punk und die dänische Zeitschrift Eurowoman). 

Praktischerweise arbeiten meist ausgebildete Journalisten bei solchen Zeitschriften - die wissen also, was gute Texte sind. Oder kennen tolle Worte, die du selbst noch nie benutzt hast, aber die super zu dir passen würden. 

Ein guter Artikelanfang da, ein brillianter Teaser dort - am besten alles aufschreiben und direkt in deinem Google Doc (Trello, Evernote oder sonst was) speichern. So wirst nie wieder das Problem haben, “vor einem weißen Blatt” zu sitzen.

Zwei Buchtipps dazu

Wenn du nach Ideen suchst, kannst du dir auch Bücher mit schönen Wörtern angucken. Solche finde ich immer ziemlich inspirierend.

Lexikon der schönen Wörter*

Ein sehr nettes Büchlein mit Wörtern, die du zwar bestimmt kennst, aber ganz sicher nicht so oft verwendest. Vor allem geeignet, wenn du deine Marke in eigenen Worten ausdrucksstark benennen willst.

Schöne Wörter der deutschen Sprache*

Eine Sammlung toller Wörter, die in so poetischen Kategorien wie “Wörter des Wohlgefühls” oder “Abendschöne Wörter” daher kommt. Entzückungsgrad: 100 Prozent! 💕

#5 Booste deine Überschriften mit Power-Wörtern

Schonmal was von Clickbait-Überschriften gehört? Das sind Überschriften, die dazu einladen, zu klicken - weil sie auf bestimmte psychologischen Trigger hinarbeiten.

Es gibt bestimmte Websites (ich nenne jetzt mal keine Namen 😉), die sind voller Clickbait-Titel - die Artikel selbst sind dann aber ganz schön langweilig und bringen nicht die Inhalte bzw. den Nutzen, den sie versprechen.

Wenn du also “top Überschriften” verwendest, sei so nett und gib deinem Leser auch das, was dein Titel verspricht.

Ein guter Trick, um 08/15-Titel aufzupowern, ist es, bestimmte Worte hinzuzufügen. Das dauert ungefähr eine Minute - kann aber dafür sorgen, dass deine Seite oder dein Blogpost von einer Vielzahl an Leuten gelesen wird.

Sondertipp: Teste mehrere Überschriften

Für die meisten meiner Blogposts verwende ich drei verschiedene Überschriften: Den Titel im Pinterest-Bild (ganz oben), die Überschrift des Blogposts selbst - und dann noch die Überschrift, die bei Google angezeigt werden soll. So kannst du für alle verschiedenen Zwecke optimieren.

Mein Geheimtipp, um gute Überschriften zu testen, ist es übrigens, dass ich für ein und denselben Blogartikel unterschiedliche Pinterest-Pins einrichte und gucke, welcher am besten funktioniert. Nach ein paar Monaten schaue ich sie mir dann bei Pinterest an und kann genau vergleichen, welche Formulierung online am besten ankommt. 

Falls du weitere Tipps zu guten Web-Texten hast, schreib sie gerne unten in die Kommentare!

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