Victoria Weber | Alles zu Squarespace & Online-Branding

View Original

Warum du dein Webdesign-Business früher starten kannst als du denkst – mit Julia Franke

Eigentlich möchtest du ein Webdesign-Business starten - aber dann denkst du, dass du dafür noch nicht gut genug und noch nicht so weit bist. Doch sollte dich dies wirklich davon abhalten zu beginnen oder kannst du dennoch schon richtige Aufträge annehmen?

Julia Franke ist als Webdesignerin selbstständig. In diesem Interview schreibst sie über ihre Learnings und was sie sich selbst geraten hätte beziehungsweise heute anderen raten würde, die kurz davor stehen, sich als Webdesigner selbstständig zu machen.

Bereit? Dann los geht’s! 😉


→ Solche Designer-Inhalte findest du super?

Triff viele andere Designer live bei der HALLO DESIGNER Online-Konferenz am 25. September 2024 und erfahre, wie du dein eigenes Webdesign-Business (ohne coden!) aufbaust.


See this content in the original post

Du hast ja mal BWL & Marketing studiert. Wie kam es dann dazu, dass du dich als Webdesignerin selbstständig gemacht hast?

Schon vor meinem Studium habe ich zusammen mit meiner Mutter eine kleine Fitness-Boutique für Frauen betrieben und dort meine ersten Erfahrungen als Selbstständige und mit Websites gesammelt. Seitdem habe ich in fast allen Jobs während und nach meinem Studium mit Websites zu tun gehabt - um sie entweder neu zu erstellen oder aktuell zu halten. 

Als ich irgendwann Showit entdeckte und für meinen damaligen Arbeitgeber eine richtig große Seite relaunchte, wollte ich das auch für andere machen. Die Arbeit mit der Plattform hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich von da an richtig tief ins Webdesign eingetaucht bin und Kurse und Fortbildungen besucht habe. Nachdem ich circa sechs Monate unzählige Seiten nachgebaut und einige ausgedachte Portfolio Projekte gebaut hatte, war ich mutig genug, um mich selbstständig zu machen.

Weil du als Teilnehmerin in Webdesigner Wunderland dabei warst, weiß ich, dass du super viel mit Showit arbeitest. War es schwierig, sich für ein Webdesign-Tool zu entscheiden?

Nein, nicht wirklich. Wie oben beschrieben hat die Plattform für mich eigentlich erst alles ins Rollen gebracht. Showit war für mich die erste Plattform, mit der ich das, was ich mir visuell vorgestellt hatte, auch tatsächlich umsetzen konnte.

In diesem Jahr hat sich für mich aber ganz viel verändert. Leider ist Showit aktuell datenschutzrechtlich nicht ganz fit und bei komplizierten Projekten war ich doch recht schnell tief in WordPress drin. Zudem gibt es bei Showit für Kunden eine ganz schön große Lernkurve. Mittlerweile arbeite ich nur noch mit Webflow* und Squarespace*. Meiner Erfahrung nach braucht es für Selbstständige, die ganz am Anfang stehen, eine noch einfachere Lösung wie Squarespace. Für Kunden, die schon etablierter sind, hat es mir oft an CMS Optionen gefehlt. Daher nun Webflow, und obwohl mir der Wechsel schwer gefallen ist, bin ich jetzt total happy. Ich habe nochmal richtig viel dazu gelernt und bin mir sicher, dass das auch für meine Kunden die richtige Wahl ist.

Auf der einen Seite finde ich es wichtig, zu wissen, welche Vorteile die einzelnen Plattformen bieten. Auf der anderen Seite bin ich Fan, wirklich versiert in einer Plattform zu sein. Das ist das Rüstzeug und sollte schon irgendwann in Fleisch und Blut übergehen, damit man wirklich individuelle Lösungen schaffen und professionelle Ergebnisse für Kunden abliefern kann. Für Kunden allerdings spielt es oft gar nicht so eine Rolle. Sie wollen gut aufgehoben sein, eine zuverlässige und professionelle Ansprechpartnerin haben, ihre Seite selbst aktualisieren können - aber eigentlich sind sie froh, die Plattform-Frage an die Fachfrau abgeben zu können.

Falls sich jemand nicht entscheiden kann: Sich nicht zu entscheiden ist auch eine Entscheidung. In der Online-Welt ändern sich die Dinge so schnell. Da muss man schon am Ball bleiben, schnelle Entscheidungen treffen und durchziehen. Es gibt nicht die eine richtige Plattform für alle. Das ist ja das Schöne. Jeder darf sich da austoben und das passende zu seinem Steckenpferd machen. 😉

Welche Annahmen zum eigenen Business haben sich als falsch erwiesen? Und was war genau so, wie du es vorher erwartet hattest?

Ich dachte immer, meine Entwürfe müssten extrem individuell, besonders und detailreich sein. Und das war totaler Quatsch. Viel wichtiger ist es, eine Website zu machen, die den individuellen Bedürfnissen des Unternehmens entspricht, die die Kunden anspricht, die gut funktioniert und die leicht angepasst werden kann. 

Und ich habe sehr lange gedacht: “Ich bin noch nicht so weit” oder “Wenn ich XY gemacht habe, dann...”. Dabei hätte ich viel früher rausgehen und mit Kunden arbeiten sollen. Da hat mich Victoria immer gut beraten und oft aus dem Kopf geholt. Außerdem habe ich am Anfang gedacht, dass alles ganz sicher sein muss. Aber das ist gar nicht so. Es gibt so viel Nachfrage nach Websites. Es gibt so viel Raum, dass wirklich jeder so sein kann, wie er will - mit ganz individuellen Lösungen, Nischen und Arbeitsweisen. 🚀

Jedes Business ist einzigartig, arbeitet individuell, hat ganz bestimmte Kunden. Sich darauf einzulassen und das Business ganzheitlich zu betrachten und zu erkennen, dass eine Website allein kein Wundermittel ist, sondern tief mit der restlichen Marketingstrategie verknüpft sein muss, ist extrem wichtig. Vor und nach der Website gibt es so viele Berührungspunkte für Kunden, die auch relevant sind.

Als Webdesignerin erstellt man nicht nur Websites, sondern ist eine Zeit lang wirklich intensiv im Unternehmen Schnittstelle für so viele Bereiche. Ich habe völlig unterschätzt, wie oft wir über Marketingthemen sprechen und wie sehr dieser Austausch von den Kunden geschätzt wird. Ein Website-Relaunch ist oft auch ein guter Zeitpunkt, um über die Marketingstrategie nachzudenken, Texte und Fotos werden neu produziert, das Verständnis für den Kunden wird neu geschärft und oft hat das wiederum Auswirkungen auf das restliche Marketingmaterial. Diese Beratung, der Austausch und das Brainstorming machen mir unheimlich viel Spaß, sind eine meiner Stärken und hatte ich ursprünglich als “Webdesignerin” gar nicht auf dem Schirm. Aber es macht mich umso stärker.

Ich habe immer unterschätzt, wie viel Arbeit so ein Webdesign-Auftrag wirklich ist. Und obwohl ich immer versuche, klare Abläufe zu haben und nicht ständig das Rad neu zu erfinden, waren meine Projekte immer so individuell und unterschiedlich, dass ich gar nicht mit Templates und so arbeiten konnte, weil es einfach keinen Sinn gemacht hat.

Wie läuft bei dir heute die Kundenakquise? Über welche Kanäle werden neue Kunden auf dich aufmerksam? Wir werden ja im Panel bei HALLO DESIGNER viel über deinen neuen Youtube-Kanal sprechen, aber es wäre vermutlich auch sehr spannend, was du vorher schon gemacht oder probiert hattest.

Mittlerweile bekomme ich neue Kunden vor allem durch Empfehlungen in meinem Netzwerk von Markenfotografen, Marketingberatern und Textern. In diesem Jahr habe ich auch zum ersten Mal Gastvorträge gehalten, z.B. in Memberships meiner Kunden. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und hat viel mehr zu meinen eigenen Stärken gepasst. Diese intensive Arbeit mit einer kleinen Gruppe hat mir so viel Energie gegeben - viel mehr als das ständige Posten und Liken. Das werde ich in Zukunft öfter machen und dafür das Videoformat nutzen.

Ansonsten versuche ich regelmäßig Blogposts zu veröffentlichen, mittlerweile auch mit Videos, und diese dann auf Pinterest zu teilen. 😉

Was würdest du anderen raten, die heute am gleichen Punkt stehen wie du damals vor 3 Jahren - kurz vor dem Schritt in die Selbstständigkeit?

Sprich so oft wie möglich laut aus, was du tust, für wen und was du brauchst. Ich war oft viel zu schüchtern. Dabei ist es so wichtig, unter die Leute zu gehen, sich zu vernetzen und auszutauschen

Ich bin ein großer Fan davon, am Anfang einfach eigene Passionprojekte zu gründen und sich einfach eigene Business Cases auszudenken. Spiel einfach einen deiner Traumkunden durch, versetze dich in seine Lage und erstelle eine individuelle Website genau für sein Business. Das schärft dein Design, du lernst die Branche und die individuellen Bedürfnisse besser kennen und kannst dann die visuelle Aufbereitung der Designs für dein Marketing nutzen, um genau solche Kunden zu gewinnen. Eine Win-Win-Situation! 🚀

Lerne nicht nur, wie man gute Websites macht, sondern auch, wie man sein Unternehmen führt und organisiert. Das ist das A und O. Das eine funktioniert nicht ohne das andere. Mache dir klare Deadlines, einen klaren Marketing- und Finanzplan. Investiere zum Beispiel in ein Programm wie Webdesigner Wunderland. Hier findest du wirklich ALLES, was du brauchst: Gleichgesinnte, Fortbildungen, Wissen rund ums Webdesign und vor allem eine enge Betreuung durch Profis, die dich begleiten.

Du willst dein eigenes Webdesign-Business gründen?

👉 Bei der HALLO DESIGNER Online-Konferenz spricht Julia (und weitere Designer) über ihre Learnings rund um ihr Designersein.

Danke für den Einblick - und bis bald in live! 😉

Diese Artikel könnten dir auch gefallen:


Speichere dir diesen Artikel bei Pinterest: