Brauche ich als Webdesigner unbedingt eine Email-Liste?

 
Brauchst du als Webdesigner eine Email-Liste? Trotz "nur Dienstleistung" regelmäßig verschicken?!
 


Dir ist es wahrscheinlich schon aufgefallen: Wenn du auf irgendeiner Website bist, dann wirst du oft dazu aufgefordert, dich für einen Newsletter anzumelden, dir einen 10 Prozent Rabattcode zu holen oder ein Freebie herunterzuladen.

Doch warum machen Leute so etwas? Und solltest du das auch machen?

Also brauchst du als Webdesigner auch einen Newsletter beziehungsweise eine Email-Liste? Solltest du Emails von Leuten sammeln, obwohl du “nur Dienstleistungen” verkaufst?

Das schauen wir uns hier mal genauer an!

Bereit? Dann let’s go. 👇

Inhaltsverzeichnis:


    Wenn du eher Team Video bist, dann schau dir das Video hier zu dem Thema an:

    Ansonsten scroll einfach vorbei und weiter geht’s im Text. 😉


    Was ist das Ziel deiner Website und deines Businesses?

    Uh, ganz wichtige Frage, die du dir IMMER vorab stellen solltest.

    Warum hast du eigentlich eine Website? Und was genau ist dein Businessmodell?

    Es gibt nämlich verschiedene Arten von Website und Businessmodellen. Zuerst solltest du dir also überlegen, WAS du willst.

    Nur weil jetzt alle irgendwie Email-Adressen sammeln, solltest du dir trotzdem überlegen, ob du damit starten willst. Denn ganz ehrlich, es ist ein extra Aufwand, wenn du mit Email-Marketing anfängst beziehungsweise einen Newsletter aufbaust. 

    👉 Das heißt, der wichtigste erste Schritt, ist zu überlegen, was dein aktuelles Ziel ist!

    Artikeltipp: So überlegst du dir das Ziel für deine Website

    Newsletter als “Vorstufe”

    Was meine ich damit?

    Wenn du Designer bist und Dienstleistungen verkaufst, hast du normalerweise eine Dienstleistungs-Website. Und hier ist es (oft) schlau, nur einen einzigen Call-to-Action (Handlungsaufruf) zu haben - also, dass die Leute bei dir anfragen beziehungsweise ein Kennenlerngespräch buchen sollen.

    Es gibt aber auch Designer, die sich dafür entscheiden, einen Newsletter oder eben ihre Email-Liste als Vorstufe zu nehmen, um den Leuten, also ihrer Zielgruppe, etwas von sich und ihren Angeboten zu zeigen.

    Warum kann das sinnvoll sein?

    • Damit baust du quasi Vertrauen auf und pitcht die Dienstleistung dann direkt.

    👉 Im Prinzip heißt dies für dich, dass du dich entscheiden musst, was dein Haupt-CTA ist. Willst du das Kennenlerngespräch vor allem boosten? ODER möchtest du die Leute auf einer Email-Liste haben?


    Sind zwei CTAs nicht sinnvoll?

    Du kannst natürlich auch beides machen. Also Email-Liste und Kennenlerngespräch als CTA. ABER es muss für deine Website-Besucher immer klar sein, was “wichtiger” ist.

    Wenn du gerade knapp bei Kasse bist und schnell Geld brauchst, dann solltest du meiner Meinung nach die Email-Liste nur nebenher aufbauen und den Fokus aufs Kennenlerngespräch setzen.

    Wenn du aber schon den Schritt in Richtung “Online-Business” gehst, also auch Kurse und andere Sachen verkaufen willst, dann ist es sinnvoll und auch typisch, dass du als Designer eine Email-Liste priorisierst.

    👉 Das heißt, du solltest dir erstmal bewusst werden, wo du gerade stehst.

    Ein häufiger Fehler

    Was ich häufig mitbekomme, ist, dass Selbstständige nur Email-Adressen sammeln, man bei ihnen jedoch keine Kennenlerngespräche buchen kann. Das Problem hierbei ist, dass auch viele von ihnen aber nicht so gut in den Email-Sachen sind. Also, dass sie es nicht so richtig schaffen, die Leute von der Email ins Gespräch zu holen.

    👉 Deswegen ist mein Take hier, dass wenn du am Anfang bist und noch wirklich wenige Kunden hast, erstmal alle potentielle Kunden ins Kennenlerngespräch holst und dann als sekundären CTA überlegen kannst, eine Email-Liste zu starten.

    Aber das Kennenlerngespräch sollte erstmal das Basic-Ding sein!

    Nochmal kurz zusammengefasst:

    Wenn du eine Dienstleistungswebsite hast, deren Hauptziel es ist, Dienstleistungen zu verkaufen, dann sollte die primäre Handlung, die deine potentiellen Kunden ausführen, die Dienstleistungsanfrage sein. Wenn überhaupt, dann sollte die Email-Liste ein weiteres Ding sein und nicht der primäre Faktor.

    Und was ich hier auch noch erwähnen möchte: Verkauf erstmal ordentlich Dienstleistungen, bevor du verschiedene Geschäftsmodelle mischt und andere Sachen machst!

    👉 Später kannst du dann mischen und je fortgeschrittener du bist, desto mehr kannst du das auch normalerweise ineinander übergehen lassen.


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    Was spricht für Email-Listen?

    Auf Knopfdruck Angebote verkaufen 👀

    Sehr viele Leute, die Dienstleister sind, sind am Anfang in so einer Art “Kundensuchwarn”. Aber, was du nicht vergessen darfst, ist, dass dies irgendwann (hoffentlich 😅) nicht mehr dein erstes Problem sein wird. Denn vielleicht möchtest du in Zukunft mehr Kunden bedienen oder auch ein paar günstigere Produkte quasi für Einsteiger verkaufen.

    Und in solchen Fällen ist es mega schlau, wenn du eine Email-Liste hast. Denn so kannst du auf Knopfdruck deine Angebote und Co. verschicken und potentielle Kunden direkt erreichen.

    Die Kontakte gehören dir 🔒

    Die allermeisten promoten ihre Angebote eher über Instagram (oder früher über Facebook) und andere Social Media Kanäle. Aber das Problem ist hier, dass sich der Algorithmus ändert und die Plattformen nach und nach immer weiter die Reichweite runterregeln

    👉 Deswegen geht hier der Punkt an die Email-Liste. Denn egal, ob du Designer bist oder whoever, es wird einfach so sein, dass deine Email-Liste nach wie vor einer der einzigen Kanäle ist, wo du die Sachen (also die Email-Adressen) mehr oder weniger besitzt - sofern sich die Leute nicht abmelden.

    Kunden für dein späteres Online-Business sammeln 🤝

    Viele unterschätzen, was Email-Listen eigentlich bringen. Denn, wenn du vom Dienstleister später irgendwann zum Online Unternehmer gehen möchtest, hast du schon einige (potentielle) Kunden in deiner Liste

    Aber auch schon davor kann es dir echt helfen, Kunden zu gewinnen. 👇

    Dienstleistungen über Newsletter verkaufen 📧

    Da habe ich ein cooles Beispiel aus meinem eigenen Business: 

    Denn falls du es noch nicht weißt, ich habe inzwischen Onlinekurse zum Thema Webdesign, SEO und sowas. Es hat aber damit angefangen, dass ich nur meine Agentur hatte. Das heißt, ich habe damit begonnen, Webdesign Lösungen anzubieten und habe hier quasi ab Tag eins Email-Adressen in meiner Liste gesammelt.

    Und die war ultra winzig. Hier der Beweis 😅:

    1. Beispiel: 9 Recipients, 2. Beispiel: 12 Recipients, 3. Beispiel: 26 Recipients
     


    Aber und jetzt kommt’s: Ich habe tatsächlich Aufträge von denen bekommen, die sich für meinen Newsletter angemeldet haben und da waren am Anfang echt nur so zwölf Leute oder so in meiner Liste.

    Was ich gemacht habe, war, jede Woche eine Email mit Tipps, Nice-to-Knows und anderen relevanten Sachen für meine Zielgruppe zu verschicken. Und dann habe ein paar Leute auf diese Emails geantwortet “Hey, ich will mit dir zusammenarbeiten” oder auf den Link geklickt, den ich in die Email gepackt habe und ein Kennenlerngespräch gebucht.

    Und das hat super geklappt!

    👉 Was ich dir damit also sagen möchte: Nur weil du 12 Leute oder so auf deiner Email-Liste hast, heißt das noch lange nicht, dass es nicht ein Auftragsgenerator sein kann!

    Es wird nämlich immer noch total unterschätzt, Dienstleistungen über Emails zu verkaufen. Die allermeisten Menschen verkaufen Onlinekurse und so über Emails. Aaaber pro Stück ist eine Dienstleistung besser bezahlt. Wenn du nämlich eine Website für 5.000€ verkaufst, musst du schon einige Onlinekurse (die oft so um die 500€ kosten) für verkaufen, um den gleichen Umsatz zu generieren.

    👉  Du kannst dir also überlegen, ob du nicht einen Dienstleistungs-Newsletter machen willst - unabhängig davon, was deine späteren Ziele sind.

    In meinem Podcast Creatorway 🎙️ spreche ich übrigens sehr viel über das Thema Online Marketing, Content und so weiter. Schau hier gerne mal vorbei, ich habe auch zwei Folgen zum Thema Newsletter. 👇


    3 Dinge, die du dir vorher überlegen solltest

    Wenn du dich nun für eine Email-Liste entschieden hast, dann solltest du dir diese drei Dinge VORHER überlegen, damit dein Email-Marketing dir auch überhaupt etwas bringt.

    #1 Dein Thema

    Überlege dir vorher ein Thema, über das du schreiben kannst.

    • Hast du ein Thema?

    • Kannst du aus dem Kopf oder durch Brainstorming spontan 10 bis 20 Themen sammeln, über die du reden kannst?

    • Hast du genug zu sagen, ohne dass du super lange nachdenken musst?

    • Bist du im Thema fest, sodass du Sachen teilen kannst?

    #2 Deine Zielgruppe

    Auch wenn du ein nices Thema hast, über das du schreiben kannst, muss dieses nice Thema auch zu deiner Zielgruppe passen, die du erreichen möchtest. Aaaalso:

    • Kennst du die Personen, die du ansprechen möchtest, so gut, dass du weißt, was sie interessant finden?

    #3 Habe Geduld

    Bist du bereit, dem Ding locker ein bis zwei Jahre zu geben, bis da was bei rumkommt?

    Jap, das meine ich ernst.

    Natürlich kann nach wenigen Wochen schon der erste Auftrag reinkommen. Aber es ist leider sehr oft so, dass es vieeeel länger dauert und die Email-Listen langsam wachsen. Im Prinzip noch langsamer als SEO.

    Deswegen musst du dir überlegen, ob du jede Woche (oder alle zwei Wochen) für ein Jahr eine Email verfassen möchtest, ohne dass zunächst der Erfolg direkt zu sehen ist.

    Keinen Bock darauf? Dann solltest du es lassen!

    Du kannst im Prinzip auch Emails sammeln, ohne sie zu verwenden - das ist immer noch besser, als gar keine Emails zu haben. Aber meistens vergessen die Leute schon nach drei Tagen, wer du eigentlich bist und wo sie sich da überhaupt angemeldet haben. Deswegen helfen Newsletter, die Leute daran zu erinnern, dass es dich ja auch noch gibt und welche coolen Angebote du eigentlich hast.


    Wenn du also eine Email-Liste starten möchtest, dann hier noch ein nicer Tipp, den du neben diesen drei Sachen beachten solltest. 👇

    TIPP: Email-Plan festlegen!

    Was ich dir ganz klar empfehlen würde, ist, dir einen Plan festzulegen - also: an Tag x mache ich Newsletter und verschicke diesen dann jede Woche oder alle zwei Wochen. Und promote deinen Newsletter dann auch auf deiner Website und deinen Social Media Kanälen. 

    Manchmal kommt es dazu, dass du deinen Newsletter nicht so regelmäßig rausschicken kannst, wie sonst eigentlich geplant und wie es die Leute kennen. Aber lieber du reduzierst die Mails, als dass du dann irgendeinen Müll rausschickst, weil dir aktuell die Kapazitäten fehlen. So war es auch bei mir das letzte halbe Jahr. Da habe ich anstatt jede Woche den Newsletter alle zwei Wochen verschickt.

    Aber grundsätzlich solltest du dich dazu committen, deinen Newsletter im regelmäßigen Abstand ein Jahr lang durchgehend zu verschicken. Es wird also ein großer Teil deiner Marketing-Aktivitäten sein, der mittelfristig (!) lukrativ ist.

    Fazit: Email-Liste als Designer - Ja oder Nein?

    Wegen all der Punkte, die ich hier aufgezählt habe, ist das hier meine Empfehlung:

    👉 Für den Anfang würde ich sagen, dass du keine brauchst. Aber später, wenn du wächst und größer wirst und du auch mal auf Knopfdruck kleinere Produkte oder sowas wie Website-Reviews anbieten möchtest, dann brauchst du eine Plattform, über die du deine potentiellen Kunden erreichst und deswegen würde ich hier sagen: “Yes, da ist eine Email-Liste eine der wichtigsten und coolsten Sachen, die es gibt!” 

    Für mich sind meine Newsletter sozusagen meine Versicherung - also es gibt mir ein Gefühl der Kontrolle und hilft spontane Angebote zu vermarkten! Und klar Emails sind nicht perfekt, manchmal sehen es auch "nur" 30% meiner Zielgruppe, aber ich nehme lieber diese 30% als die 2% bei Instagram zum Beispiel, weil der Algorithmus heute (wieder einmal) anders drauf ist.

    PS: Ich habe auch einen Email-Onlinekurs für Einsteiger, in welchem ich noch genauer auf das Thema Newsletter, Email-Marketing und Co. eingehe und dir zeige, wie du von 0 auf deine Email-Liste erstellst!


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    Die wichtigsten Schritte nochmal zusammengefasst:

    1. Überlege dir, was dein aktuelles Ziel ist.

    2. Werde dir bewusst, wo in deinem Business du gerade stehst.

    3. Entscheide dich für einen Haupt-CTA (Kennenlerngespräch oder Email-Liste).

    4. Überleg dir ein Thema, über das du schreiben kannst.

    5. Informiere dich über die Interessen deiner Zielgruppe.

    6. Sei geduldig und verschicke regelmäßig Emails.

    7. Lege einen Email-Plan (aka Redaktionsplan) fest.

    8. Promote deine Angebote via Emails beziehungsweise Newsletter.

    Wenn du noch Fragen hast, stell sie gerne in den Kommentaren!


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