Webdesign-Business ohne Vorerfahrung und aus dem Studium heraus - geht das?

 
 

Wie Antonia “Toni” Fedder ihr Webdesign-Business aufgebaut hat - und das ohne große Vorerfahrung und ganz nach dem Motto “sie war jung und brauchte das Geld”.

Es gibt unheimlich viele Varianten, wie man sein Webdesign-Business aufbauen kann.

In meinem Kurs Webdesign Wunderland geht es darum, wie man sein Webdesign-Business aufbaut, Web- und Brand Design anbietet und das Ganze profitabel und cool macht - als Solopreneur.

Toni ist Alumna und erzählt im Interview, wie sie dazu gekommen ist, ihr Webdesign-Business (unter Antonia Fedder) zu starten, wie sie sich weiterentwickelt hat - und es immer noch tut.

*Spoileralarm: Das war alles so ein bisschen hoppladihopp!*

Toni verrät auch, was sie dir raten würde, wenn du gerade mit dem Gedanken spielst, dein Webdesign-Business zu starten oder das Ganze mal ein bisschen professioneller aufzustellen.

Hier ist das Video-Interview mit Toni:


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Du liest lieber? Dann gibt es hier jetzt das komplette Interview in Textform:


Fangen wir mal mit deiner Anfangsstory an, das wollen immer alle wissen: Wie bist du in das Webdesign-Business reingerutscht?

ANTONIA: “Okay, long story short, das war ganz lustig. 

Ich habe einen Bachelor in Kommunikationsdesign gemacht und habe da Webdesign gehasst wie die Pest. Also ich habe nichts schlimmer gefunden - das war 2015 - als Webdesign. 

Danach habe ich in Dänemark im Master Nachhaltiges Design studiert und habe da sehr viel angefangen, mich damit zu beschäftigen. 

In diesem Studium war es dann nun mal einfach so, dass wir nebenbei viel mit EU-Projekten gearbeitet haben und die haben jemanden gesucht, der eine WordPress-Seite macht - für dänische Verhältnisse zu einem sehr guten Stundenlohn. 

Und ich so: Für Geld lerne ich das. Ist gar kein Problem!”

Ganz nach dem Motto: Sie war jung und brauchte das Geld?

ANTONIA: “Ja, wirklich, genau so war das. Und ich dachte mir halt so, ehrlicherweise, mega gute Learning Opportunity. Was kann schon schiefgehen? Ich will es ja nur lernen. 

Bei einem EU-Projekt ist der Punkt des Ganzen ja, zu lernen und Wissen zu vermitteln. Also warum nicht dafür lernen? Und dann habe ich mir ganz, ganz viele YouTube-Videos reingezogen und hatte, glaube ich, auch einen Skillshare-Account oder so. 

Und dann habe ich mit der Wordpress-Website angefangen und das eine führte zum anderen

Ich habe schon immer viel mit NGOs gearbeitet und habe durch einen NGO-Kontakt, direkt nach meinem Master, wo wir eigentlich alle sofort angefangen haben, Jobs zu suchen, einen Vorschlag bekommen für ein recht großes Branding- und Website-EU-Projekt. 

Und damit bin ich eingestiegen und ich sag mal, wie es wohl bei allen Designern im Portfolio ist, stolz bin ich auf die abgelegte Arbeit nicht mehr. 

Aber das war so ein bisschen der Start des Ganzen und dann führte einfach irgendwie so eins zum anderen.

All die Kontakte, die ich vorher aufgebaut hatte, die gar nichts mit Geld verdienen und Design zu tun hatten, sondern viel mehr mit Community, sich gegenseitig helfen und NGO-Arbeit, haben dann tatsächlich dazu geführt, dass ich gar nicht auf Jobsuche gehen musste - sondern auf einmal selbstständig war

Was ziemlich weird war… ja… weil ich in den Jahren gar keine Ahnung hatte, was ich eigentlich tue. Ich habe nur gearbeitet, gelernt und dabei Geld verdient.

Das war irgendwie eine sehr, sehr komische Zeit. Das war zwischen Corona und der ganzen Ukraine-Krise. Das war wirklich eine ganz, ganz komische Zeit, in der ganz viele meiner sehr toll ausgebildeten Kollegen oder Mitabschließenden an der Uni keine Jobs gefunden haben. 

Und ich saß da einfach ohne Buchhaltung, ohne Marketingplan, ohne Finanzplan und hab einfach gemacht, wofür man mich bezahlt hat.”

Voll gut, das heißt, die Kunden kamen dann sozusagen, bevor du das Business hattest?

ANTONIA: “Ja, und das halt in einer dänischen Kleinstadt, wo ich damit gar nicht gerechnet habe. Ich glaube, das ist genau der Punkt. 

Also wenn man sich in so einem kleinen Pool befindet und Leute dich kennen, dann ist das wesentlich einfacher. Also auf jeden Fall einfacher als in Hamburg - da bin ich ja wieder zurück hingezogen.”

Du bist relativ schnell danach nach Hamburg gezogen, oder?

ANTONIA: “Ein Jahr später, aber dieses Jahres habe ich sehr viel digital gearbeitet, weil ich sehr viel gereist bin, was ich ja offensichtlich immer noch mache. 

Als ich zurück nach Hamburg gezogen bin, habe ich mich ja auch bei dir eingeschaltet. 

Ich habe mir halt gesagt, ein Jahr und nach dem Jahr guckst du, ob du dir einen richtigen Job suchst oder das Ganze anständig aufziehst. 

Und nach diesem einen Jahr habe ich festgestellt, ich bin eigentlich sehr happy damit, aber so kann es nicht weitergehen.

Aber ich wusste auch gar nicht, wo ich anfangen soll, um das aufzuziehen. 

Im Designstudium lernt man ja leider Gottes eigentlich gar nichts über das Unternehmertum. Oder über das eigene Marketing und Branding-Marketing und so. Und das hat mich dann doch schon vor sehr viele große Fragezeichen gestellt.


Nachhaltiges Webdesign und Brand Design mit Antonia Fedder

Antonia bietet nicht nur Webdesign-Design, sondern auch Brand-Design und -Strategien an

 


So haben wir uns dann ja im Kurs Webdesign Wunderland kennengelernt. Als du dich entschieden hattest, den Kurs zu machen, warst du da fest entschlossen, es “richtig” zu machen oder warst du noch immer ein “Kippfall”?

ANTONIA: “Ich hätte das Geld sonst nicht in die Hand genommen. Also das war damals ja für mich auch recht viel Geld. Und das hätte ich sonst nicht in die Hand genommen. 

Ich hatte irgendwie - mittlerweile kann ich mein ADHS dafür verantwortlich machen - 15.000 rote Fäden im Kopf und wusste auch, durch alles, was ich gelesen und mir ein bisschen angeeignet habe, was es eigentlich in der Theorie braucht. 

Aber ich habe immer nach jemandem gesucht, der mich so bisschen an die Hand nimmt und das weiterführt. 

Und das warst du in dem Fall und die Community. Und ehrlicherweise ist seit dem Jahr extrem viel passiert. 

Bei allem, was während des Webdesign Wunderlands passiert ist, also vorher, währenddessen und nachher, war eigentlich das große Stichwort immer Community.”

Okay, das heißt, du hast auch immer durch die ganzen Leute, die du kennengelernt hast, weitergemacht?

ANTONIA: “Ja, und ich habe halt neue Sachen gelernt, mich in andere Richtungen hin entwickelt, anderen Leuten Dinge beigebracht, andere Leute für Dinge herangeholt, für die ich keine Lust mehr hatte. 

Solche Sachen und vor allen Dingen auch durch dieses große Verständnis, was ich zum Glück auch durch Dänemark sehr verinnerlicht habe: Es gibt kein Haifischbecken

Wir unterstützen uns alle gegenseitig, was vor allen Dingen in einer Community sehr wichtig ist, finde ich.

Durch den Kurs Webdesign Wunderland sind nicht nur tolle Jobs entstanden, sondern auch tolle Zusammenarbeiten, Kollaborationen, die jetzt noch andauern. 

Tolle Kontakte und Leute, bei denen man vielleicht auch mal nachfragen kann, wenn es nicht um was Business-related geht.”

Voll cool. Du bist ja jetzt quasi schon Alumna von dem Webdesigner Wunderland. Was ist seitdem passiert? Was ist zwischendurch passiert?


*Kurze Anmerkung, falls du das Video nicht gesehen hast: Antonia sitzt auf den Seychellen am Strand, mit einem wunderschönen Hintergrund mit Palmen und man kann sogar ein bisschen das türkisfarbene Wasser sehen*


ANTONIA: “Also zwischen hier, den Seychellen und dem Webdesign Wunderland

Also relativ zum Ende des Wunderlands habe ich ja schon meinen Auftrag an der Uni angenommen. 

Mittlerweile, wenn man mich fragt, was ich mache, dann sage ich, ich bin nachhaltige Web- und Marken-Designerin, Konzeptionerin und Lehrbeauftragte

Also Lehrbeauftragte, weil ich halt auch gelehrt habe, aber ich war auch Research Assistant an der Uni, an der ich dann auch irgendwann unterrichten durfte und hoffentlich auch wieder darf, wenn ich zurückkomme. 

Aber hauptsächlich habe ich angefangen, mich viel weiter zu spezialisieren auf nachhaltiges Webdesign.

Am Anfang war es nachhaltiges Webdesign, Accessibility und Inklusion einfach aus dem simplen Grund, dass ich irgendwann angefangen habe, mich zu fragen…

Okay, also das muss man vielleicht zu mir wissen: Ich habe immer nur entweder mit selbstständigen oder nachhaltigen Marken zusammengearbeitet - was halt meiner Ausbildung zur nachhaltigen Designerin geschuldet ist. 

Ich habe mich aber irgendwann gefragt, okay, in meinem digitalen Beruf habe ich überhaupt gar keine Ahnung, was es bedeutet, digital nachhaltig zu arbeiten, geht das überhaupt zusammen, ist digital überhaupt wichtig für Nachhaltigkeit?

Da bin ich in ein riesengroßes Rabbit Hole reingefallen und stand dann vor zwei Richtungen sozusagen: A, nachhaltiges UX und UI. 

Das sind die meisten meiner Kollegen, mit denen ich mittlerweile zusammenarbeite. Wirklich die Hardcore-Frage, wie geht Nachhaltigkeit, wie geht digitale Räume in nachhaltig? 

Denn, Spoiler, die meisten sind es überhaupt nicht. Und da geht es viel um Wasser, Energieverbrauch, digitaler Fußabdruck und dem CO2-Fußabdruck.

Und dann B: Barrierefreiheit und Inklusion

Wer kann überhaupt die digitalen Produkte, die wir als Designer und Entwickler erstellen, benutzen und wer kann sie nämlich nicht benutzen? 

Und was hat das für Auswirkungen? Nicht nur auf Business, sondern auch auf Gesellschaft, digitalen Raum im Großen und Ganzen und Innovation? 

Da bin ich jetzt viel mehr drin und arbeite mit sozialem, nachhaltigem Design, Inklusion und Barrierefreiheit.

 


Im Zuge des Barrierefreiheit-Schutzgesetzes, was jetzt diesen Juni anrollt, halte ich viele Vorträge, unterstütze zum Beispiel Agenturen darin, wie sie Social Media barrierefrei machen können, warum sollten sie das überhaupt machen, wie ist das als Business Case, warum Webseiten barrierefrei gestalten und so weiter.

Ich mache zwar noch viel Webdesign und Brand Design, meistens mit Kollegen zusammen. Vor anderthalb Jahren habe ich irgendwann festgestellt, dass ich gar nicht gerne alleine arbeite, sondern eigentlich viel lieber mit Kollegen.

Selbst wenn es ein einzelner Kunde ist, habe ich gerne eine Strategie noch an meiner Seite und ich habe gerne noch jemanden bei mir, der unterstützt, was das Design angeht oder die Entwicklung angeht. 

Und ja, halt Uni-Arbeit, auch ganz klar noch Recherchearbeit und Learnings. Mit Studierenden arbeiten, was mir ganz großen Spaß bringt. 

Jetzt schaue ich gerade, wo es hin geht und ob ich irgendwas davon aufgeben möchte. Zwischendurch stand sogar im Raum, Webdesign beispielsweise aufzugeben, mich mehr auf Awareness-Arbeit zu konzentrieren. 

Aber ich glaube, die große Stärke beides gleichzeitig zu balancieren ist, dass die theoretische Arbeit, das Praktische, die Wirtschaftsarbeit sozusagen und die Dienstleistungen, die wir erbringen, positiv beeinflussen kann.

Die Dienstleistung und die praktische Erfahrung wiederum, die wir sammeln, können die akademische Arbeit sehr gut beeinflussen und natürlich auch das, was junge Menschen daraus lernen können und das bringt sie dann auch weiter.”


Wie ist es denn zurzeit in deinem alltäglichen Leben? Jetzt gerade scheinst du einen digitalen Nomaden-Lifestyle zu haben (was mega erstrebenswert ist!). Brauchst du für deine Projekte einfach deinen Laptop und WiFi oder gibt es auch welche, wo du vor Ort präsent sein musst?

ANTONIA: “Also ich arbeite ja eigentlich mit kleinen Start-Ups, Unternehmen, öffentlichen Institutionen und halt vielen Solopreneuren zusammen - so wie du auch. 

Und da ist es eigentlich total egal, wo man ist. Wenn man wirklich eine Verbindung mit jemandem haben möchte, dann finde ich es ganz nett, dass man sich dann, wenn man wieder zurück ist, sich mal auf ein Käffchen trifft. 

Aber ehrlicherweise, wir sind es alle so gewohnt, mittlerweile Beziehungen, nicht nur im Beruflichen, sondern auch im Privaten, über das Digitale aufrechtzuerhalten, dass das gar nicht so eine große Rolle spielt. 

Ich glaube tatsächlich auch, dass es bei größeren Firmen eine größere Rolle spielt aufgrund von Learning und Unlearning. 

Also Corona, glaube ich, hat da gar nicht so viel Unlearning gebracht, wie man manchmal so denkt bei größeren Firmen. 

Jetzt werden wieder alle zurück ins Office geholt und so, weil da Menschen sitzen, die einfach 30 Jahre lang eingehämmert bekommen haben, persönlich ist besser. 

Und manchmal ist es das ja auch. Ich will nicht sagen, dass das eine oder das andere besser ist, aber es hat alles wie immer viele Vor- Nachteile. Zwei Wahrheiten können gleichzeitig wahr sein. 

Bei mir jetzt muss ich halt auch ganz klar sagen, ich bin gerade neun Monate unterwegs und das Arbeiten währenddessen hat mir teilweise schon Einbußungen eingebracht - was Erfahrungen oder was Schlaf angeht oder was mein Stresslevel angeht. 

Das würde ich im Nachhinein nicht mehr so machen. 

Aber wenn man sich längere Zeit an einem Ort befindet, dann ist es eigentlich super. Weil du viel einfacher abschalten kannst

Aber das hat sehr viel mit Eigendisziplin zu tun. Wenn ich in Deutschland sitze und falsche Strukturen habe, werde ich sie nicht auf den Seychellen aufbauen. Es muss vorher einigermaßen sitzen. 

Ich muss mich selbst kennen, meine Disziplin und meine mentale Gesundheit. Und dann das alles irgendwie einordnen können. Entsprechende Tools rausholen zu können, wenn ich sie brauche und Strukturen entweder adaptieren oder erhalten können.”


Hast du denn für dich festgestellt, ob es Kunden und Projekte gibt, die besser zu dir passen, also auch zu deinem Nomaden-Lifestyle? Gerade bei kleineren Projekten, die ja oft schnell durchflutschen (klarer Start, klares Ende)?

ANTONIA: “Ja, das total und vor allen Dingen habe ich festgestellt, es frustriert mich wesentlich weniger, wenn sie es nicht tun. 

Also ich hatte ein Website Projekt, das haben wir im August angefangen, gerade als ich los bin und es sollte im Oktober abgeschlossen werden. 

Ich habe gestern die Rechnung gestellt, weil sich das hingezogen hat wie sonst nichts. Aber ehrlicherweise, wenn sich etwas hinzieht und ich gehe dann eine Stunde später zum Strand, dann ist das in Ordnung für mich. Dann ist das okay.

Was ich auch bis jetzt nicht mehr gemacht habe und auch tatsächlich abgelehnt habe, sind Begleitungen von Solopreneuren, die in Hamburg basiert sind oder in Berlin, also da wo ich sonst oft bin. 

Weil ich dieses Händchenhalten, was man ganz oft macht, das mache ich lieber Face to Face. Das ist irgendwie einfacher und die Leute fühlen sich so besser verstanden.

Dann hat man so eine Gemeinsamkeit, also wenn ich mit Solopreneur arbeite und das mag einfach meine persönliche Präferenz sein. 

Wenn es wirklich so ein Händchenhalten-Prozess ist, von A nach B und wir wollen, dass “das und das” dabei herauskommt und es geht wirklich darum, von Null etwas aufzubauen, dann finde ich das schwieriger nicht vor Ort zu sein, weil ich da auch 100 Prozent fokussiert sein möchte auf meine Kunden

Dann möchte ich auch sehr fokussiert sein auf diese Person. Und das hilft mir einfach, wenn ich da bin.”


Du hast ja mehrere Einkommensströme oder Standbeine. Hast du eine Wunschverteilung, wo du dich gerne hin entwickeln möchtest? Oder findest du es gerade cool, dass so eine Abwechslung herrscht?

ANTONIA: “Ich finde es gerade cool, habe aber auch über das letzte Jahr nachgedacht. 

Ich war letztes Jahr das allererste Mal in meiner Selbstständigkeit komplett ausgebucht und musste mir keine Sorgen um Geld machen. Und ich dachte, das macht mich glücklich. Es hätte nicht weiter entfernt sein können von der Wahrheit. 

Also das gehört, glaube ich, auch einfach dazu. Ich habe sehr viel für diese Reise gespart. Das heißt, ich habe wirklich Geld genommen, wo ich es nehmen konnte.

Und ich habe Sachen angenommen, die ich auf keinen Fall hätte annehmen sollen. Also wo die Alarmglocken hätten schrillen sollen. Die hätte ich auf keinen Fall annehmen sollen.

Letztes Jahr, so von August 2023 bis August 2024 habe ich in der Uni gearbeitet, als Selbständige. Dann habe ich noch in einer Firma in Kopenhagen Design Consultancy gemacht und ich habe Vorträge gehalten und Workshops gegeben

Und das in einer ziemlich gleichen Aufteilung. Das ist gar nicht aufgegangen. Da ging es mir total schlecht am Ende. Ich war kurz vor dem Burnout, weil ich einfach viel zu viel gleichzeitig gemacht habe.

Die neuen Sachen haben so viel Spaß gemacht und die alten Sachen haben aber das Geld gebracht. 

Und ich glaube, um sich nach vorne zu bewegen, werde ich das evaluieren, wenn ich wieder zurück bin.

Wenn ich wieder das Lehren anfangen kann, wenn ich so privilegiert bin, dass ich wieder in meine alte Position komme, dann wird das ungefähr 40 Prozent einnehmen. 

Dann würde ich sagen, 30 Prozent würde ich sehr, sehr gerne umverteilen auf Vorträge und Workshops, weil ich einfach auch die Erfahrung gemacht habe, dass ich darin gut bin, mit Menschen sehr gut arbeiten kann und das auch remote sehr gut funktioniert.

Die restlichen 20 Prozent dann Branding und Webdesign.”


Kommt das auf 100 raus? Ich glaub, dann fehlen noch 30, oder?

ANTONIA: “Warte, was habe ich gesagt? 40 Prozent, 30 Prozent, 20 Prozent? 

Ja, dann wahrscheinlich vielleicht sogar 40 Prozent (Lehre), 20 Prozent (Workshops, Vorträge) ehrlicherweise. 

Und 20 Prozent dann halt wirklich die Projekte umsetzen in Branding und Webdesign, die ich total geil finde und wo ich auch mit den richtigen Kreativen zusammenarbeiten kann. 

Also ich habe mittlerweile super gute Strategen, Entwickler und Kreative um mich herum, mit denen ich toll zusammenarbeiten kann. 

Und wenn man da halt nicht alleine dran sitzt, sondern mit ein, zwei anderen Leuten und das das richtige Projekt ist, dann super super gerne. 

Aber ich möchte, glaube ich, nicht mehr nur Webdesign oder nur Branding machen. Dafür habe ich zu viel Freude und auch Frust daran, an der - ich sag mal - Social and Sustainable Design Innovation zu arbeiten, die jetzt halt gerade passiert.

Die gerade total wichtig und auch ehrlicherweise sehr zeitgemäß ist, weil wir uns beispielsweise jetzt auf das Barrierefreiheits-Schutzgesetz zubewegen.”

Antonia bietet Webdesign mit der richtigen Strategie an


Das beschäftigt im Moment alle extrem - sozusagen top of mind. Gibt es Sachen, die du im Laufe der Zeit gelernt hast, die du gerne schon von Anfang an gewusst hättest?

ANTONIA: “Ja. Also ich war letztes Jahr ganz, ganz stolz, weil meine Geschäftspartnerin und ich bei einem Projekt am richtigen Punkt die Reißleine gezogen haben, sodass es für die Kunden und für uns top war. 

Weil wir einfach gemerkt haben, das passt nicht in der Herangehensweise in unserem Prozess. Das passt nicht zu der Kundin. Und die Kundin hat das auch total verstanden. Wir sind im super positiven Auseinander gegangen. 

Also zu lernen - und das hast auch du versucht, uns absolut einzuprügeln im Wunderland - wann man halt ‘nein’ sagen muss. Am besten vor einem Projekt und nicht während eines Projekts.

Aber auch einmal das positive Learning zu haben, ein Projekt abzubrechen und das nicht das Ende der Welt ist und es sogar für alle positiv sein kann. 

DIe Arbeit, die du gemacht hast, gibst du ja trotzdem ab und dann kann der nächste Kreative damit machen, was er möchte. 

Also ich glaube, zu Projekten nein zu sagen und Projekte zu beenden, das muss man positiv lernen. Also dafür muss es dann positive Auswirkungen geben. Du musst einmal mit einer furchtbaren Zusammenarbeit richtig auf den Arsch gefallen sein. 

Und das muss nicht heißen, dass der Kunde als Mensch schlecht oder furchtbar ist, sondern dass einfach die Zusammenarbeit nicht passt. Das alles nicht klappt. 

Das muss man einmal negativ erfahren haben, um dann die positiven Benefits rauszuziehen, wenn man das nächste Mal das gelernt hat und sagt: ‘nein’.

Also nein sagen kann was sehr, sehr Gutes sein. Das habe ich auch damit gelernt, was ich eben meinte. Ausgebucht sein muss nicht heißen, dass alles happy und lucky ist und jetzt hast du das geschafft, was du wolltest. 

Nope. Jetzt musst du dich hinsetzen und gucken, ist es das, was du wolltest? Wie geht es dir damit? Ist das das Stresslevel? Wie sieht es mit den Strukturen aus? Sind das die Kunden, mit denen du arbeiten möchtest? Wo sind die hergekommen?

Wo kann ich also bei meinem Marketing, Akquise und Co. mehr reinlegen und wo weniger? 

Und ich würde sagen, viel mehr auf sich selbst zu hören

Ich bin die Allererste, die richtig doll meine Kollegen abfeiert. Aber das muss nicht heißen, dass das, was die machen, für mich auch richtig ist. 

Und ich glaube, das hat auch etwas mit dem Alter zu tun. Oder nicht unbedingt so Alter, sondern mit deiner Entwicklung. 

Ich zum Beispiel lerne erst jetzt, nach knapp dreieinhalb Jahren, dass es für mich wirklich, auch wenn ich das wahrscheinlich schon vor einem Jahr wusste, am besten funktioniert, einfach ich zu sein und mich darauf zu verlassen. 

Auch noch wichtig: so eine Art Gottvertrauen zu haben. Ich bin nicht gläubig, aber so eine Art Vertrauen, dass wenn du das so durchziehst, wie du Leidenschaft dafür hast und die Themen bearbeitest, für die du leidenschaftlich bist, dann lieferst du bessere Sachen für die Kunden ab. 

Dann hast du eine höhere Chance, dass du durch Mundpropaganda, was eh immer am effektivsten ist, weiterempfohlen wirst. Und dass du auch wirklich weiter Freude daran behältst und 100 Prozent für deine Kunden geben kannst

Also du selbst zu sein und auch Vertrauen darauf zu haben, dass das reicht. 

Und das haben wir ja alle auch als Problem in Beziehungen. Beispielsweise sich nicht genug zu fühlen und auch in der Arbeit sich nicht genug zu fühlen.”


Passend zu dem Thema ‘Bin ich gut genug?’ habe ich hier ein cooles Video für dich:

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“Aber das Vertrauen zu entwickeln, sich genug zu fühlen und zu vertrauen, dass die richtigen Leute dich auch finden, wenn du dich traust, dich so darzustellen, womit du dich wohlfühlst.

Auch was dich so ein bisschen aus der Komfortzone pusht und vielleicht mal auszuprobieren, in welche Richtung es auch gehen könnte. 

An dem Gottvertrauen arbeite ich auch noch, aber es kommt so langsam.”


Das klingt ja schon fast ein bisschen in die erleuchtete Richtung, voll gut!

ANTONIA: “Du weißt doch, was ich meine. Dieses: das wird schon irgendwie... 

Ich hab auch vor zwei Wochen gesagt, okay, ich werd jetzt zwei Monate nicht arbeiten. Das Geld wird schon danach wieder kommen. Es wird schon passen. 

Und fairerweise muss ich zugeben: Ich habe seit sechs Monaten keinen LinkedIn-Post mehr geschrieben und kein Instagram mehr aufgemacht. Außer zum Beispiel, um mit dir zu schreiben.

Das hat mich so gestresst vor der Reise, dass ich damit nicht umgehen wollte und… surprise, surprise, die Anfragen kommen trotzdem.”


Mega. Bei dir kommen die Anfragen dann tatsächlich hauptsächlich über Connections und Networking. Du gehst auch ziemlich viel auf physische Events, oder?

ANTONIA: “Ja, weil ich gelernt habe, dass das für mich halt am besten funktioniert, mit Menschen zu reden und gemeinsame Themen zu finden. 

Und ich glaube, seitdem ich angefangen habe, Workshops und Vorträge zu geben, auch dadurch wesentlich mehr. Man muss sich auch nicht mehr so doll beweisen.

Ich hatte jetzt vor einem Monat zum Beispiel den Struggle, dass jemand ein tolles Projekt angefragt hat und die wollten erst mal ein Portfolio sehen. Der Pain eines jeden Designers. 

Und ich habe mich mit meinem Portfolio gar nicht mehr wohlgefühlt. Im letzten Jahr ist so viel passiert bei mir - viel mehr Content und viel weniger physische Designarbeit. 

Die Anfrage ist aber von einem Unternehmen gewesen, bei dem es sehr viel darum geht, mit Haltung zu designen - was ja genau das ist, wofür ich stehe.

Aber das kann ich nicht visuell beweisen, weil: Wie soll ich das machen? Und das war ein ziemlich hartes Learning, weil ich da saß und mir so dachte: “ja, ha, hm.”

Die recent Sachen, die ich gemacht habe, waren halt so ziemlich Designarbeiten, wo es wirklich um eine reine Dienstleistung ging. Wo es nicht darum ging, dass das Pinterest-mäßig aussieht, sondern dass es für dieses Unternehmen funktioniert.” 

Antonia hat sich auf nachhaltiges Webdesign spezialisiert
 


Und was hast du dann gemacht?

ANTONIA: “Ich habe das so zusammengefasst, habe dazu Kontext geschrieben und gesagt: Hier ist der Kontext, hier sind Referenzen von meinen Vorträgen.

Das zeigt halt hoffentlich die Expertise, die ich zu dem Job hätte. Und wenn ihr nicht darauf vertraut, dass ich als Designerin den Stil oder die Handschrift habe, die zu euch passt, dann passt das nicht.

So einfach ist das.


Und was ist passiert? Jetzt wollen es alle wissen - voll der Cliffhanger!

ANTONIA: “Der Cliffhanger ist, es gibt immer noch einen Cliffhanger. 

Ich habe mich innerlich dagegen entschieden, weil das zwar toll passen würde, ich finde das Unternehmen super und die machen eine klasse Arbeit. 

Aber ich habe das allererste Mal als Designerin wirklich das ganz tiefe Bauchgefühl gehabt: Ich muss mich als Designerin nicht beweisen. Ich arbeite so, Inhalts- und Content getrieben. 

Also es ist wie, als würde dir jemand sagen: Ich weiß jetzt nicht, ob du SEO-technisch zu uns passt. 

Weißt du, wie ich meine? Du musst ja niemandem beweisen, dass du SEO verstanden hast, wenn alles, was ich tun muss, Squarespace zu googeln und dein Name poppt auf. Damit ist das ja belegt. 

Wenn ich meinen Stil ausarbeiten darf und Kunden habe, die Bock darauf haben, dann ist mein Stil ziemlich bold. Ich liebe Farben, ich liebe große Typo.

Wenn nicht, mache ich auch gerne minimale Sachen für Kunden, aber die sind dann meistens wirklich sehr auf die spezialisiert. 

Also wenn man sich anguckt, die letzte Website, die ich für ein grünes Energieunternehmen gemacht habe, da steckt null meine Handschrift als Designerin drin

Das ist eine Dienstleistung, eine pure, hundertprozentige Dienstleistung gewesen. Und wenn das nicht passt, dann passt es nicht. 

Aber dann haben wir ja am Ende eine schlechte Zusammenarbeit miteinander, wenn die sich eigentlich nicht 100 Prozent sicher sind, ob sie für sich mutig genug sind, Neues in der visuellen Richtung auszuprobieren. 

Und ich halt aber sage, bei euch passt es nicht, “nur” Dienstleistung zu machen, weil ihr ein komplettes Rebrand haben wollt. 

Und da müssen wir dann halt wirklich gucken, mit welchem Designer ihr zusammenarbeiten solltet. Also wer passt zu euch vom Stil her? Und das ist natürlich einfach nicht jeder.

Also ich glaube, dass ich da wirklich das Bauchgefühl hatte. Wir sind inhaltlich der perfekte Match füreinander. Aber wenn es visuell nicht passt, dann sind 50 Prozent nicht passend und damit geht es nicht.”


Aber das ist ja mega, dass du jetzt schon so viel cooler geworden bist.

ANTONIA: “Das kann ich hier jetzt einfach so erzählen, aber ich sag dir, wie es ist. Es war auch erstmal sehr aufwändig. 

Das Bauchgefühl hatte ich sofort, aber ich habe das Ganze noch mit einer Kollegin von mir wirklich zwei Stunden durchgedacht - und zwar laut. Mir hilft das total, das laut durchzudenken. 

Und dann wirklich darauf zu kommen, zu sagen: ja, okay, das Bauchgefühl stimmt hier wahrscheinlich.”


Das Bauchgefühl stimmt einfach immer. Und man muss sich aber tatsächlich auch erstmal leisten können, dem Bauchgefühl folgen zu können. Das ist auch was, was ich immer sage: Am Anfang muss man halt einfach auch das Geld nehmen.

ANTONIA: “Ja, und da waren auch Jobs dabei, die nicht glamourös waren, die nicht geil aussehen, sondern die halt Jobs waren, die Geld gebracht haben. 

Das ist ja auch Teil der Wahrheit. Also nicht alles, was wir produzieren, ist ready for Pinterest, ehrlicherweise. Nicht alles, was ich produziere, hat die Farben, die ich mir wünschen würde. 

Ich tendiere dazu zu behaupten, dass dann mal ein Kunde nicht mutig genug ist, aber das müssen sie ja auch gar nicht sein, wenn es sich für sie noch nie erwiesen hat, dass Mut im Visuellen sich auszahlt, sage ich mal. 

In Deutschland wird man ja viel damit konfrontiert, dass es doch eher in die konservativere, “gelernt” richtige Richtung geht. Und das ist natürlich auch irgendwie Teil des Einkommens, sage ich mal.”


Passend dazu gibt es ein cooles YouTube Video von mir. Schau gerne mal vorbei:

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Was würdest du jemanden raten, der überlegt ein Webdesign-Business zu starten, aber irgendwie nicht richtig den Mut dazu findet? Was würdest du denjenigen sagen?

ANTONIA: “Also ich persönlich, aufgrund meiner eigenen Geschichte, beneide immer ganz doll Leute, mit denen du zum Beispiel sprichst. 

Also ich glaube, zum Beispiel als du mit Sebastian Beck gesprochen hattest oder so, der irgendwie ein Jahr vorher das geplant hat und aus seinem Angestelltenverhältnis heraus ein Jahr “das Privileg” hatte zu sagen: Ich lege jetzt das Geld zur Seite, ich besuche eine Fernschule, ich investiere alles von meiner Zeit.

Das ist ja auch Teil der Wahrheit. Alles von meiner Zeit steckt in meinem Business. Mich dahin zu setzen, meine Positionierung versuchen zu finden, die ganze Vorarbeit zu machen, die Strukturen aufzusetzen, das Finanzielle aufzusetzen… jala, jala, jupp. 

Das hab ich alles gemacht, während ich schon knietief drin gesteckt hab. Und ich glaube, beides hat ja ein Jahr gebraucht. 

Also während er halt ein Jahr gutes - und sicheres - Geld in seinem Angestelltenverhältnis noch verdient hat, hat er ein Jahr lang all seine Freizeit oder Down Time aufs Lernen fokussiert. 

Während ich das zum Beispiel gemacht habe, learning by doing. Und das einfach so erarbeitet habe. 

Das war nicht immer funny und das hat nicht immer Spaß gemacht. Und das war sehr anstrengend. Das ist immer noch sehr, sehr anstrengend.

Aber ich liebe das auch und ich kann es auch nur empfehlen. Ich bin so ein Typ zwischen Risiko und Sicherheit. Ich bin kein purer Risikotyp und kein purer Sicherheitstyp. Mir hat es im letzten Jahr wahnsinnig geholfen, das Angestellten-Verhältnis bei der Uni nebenbei zu haben. 

Weil es nicht nur was war, was ich normalerweise nebenbei mache, nämlich Weiterbildung. Also ich muss mich auch in meinem Feld, in all unseren Feldern, das geht gar nicht anders, konsequent weiterbilden. Aber da habe ich auch mega Bock drauf. 

Und dann dafür an der Uni zu sein und auch noch dafür bezahlt zu werden, ein neues Skillset zu entwickeln. Nämlich Vorlesungen halten. Das habe ich vorher nicht gemacht und das hat mir total geholfen bei dem, wo ich so reingerutscht bin - nämlich das Vorträge halten. 

Tja, und wie bin ich da reingerutscht? Dadurch, dass ich konsequent zu diesen ganzen Events gehe und halt das einfach zu machen, was ich gerne mache: mit Leuten connecten und mit Leuten labern. Bis die Leute halt gesagt haben, weißt du was, zum Labern stellen wir dich jetzt mal da oben hin. 

Und dann schauen wir mal, was dabei rauskommt. Und das hat sich alles zum Glück sehr, sehr positiv gestaltet, sodass ich darauf gekommen bin, zu sagen, das Angestelltenverhältnis läuft nebenbei

Dann muss ich mein Webdesign Business runterschrauben. Das geht nicht anders. Ich habe das letztes Jahr versucht auf gleicher Höhe. Das geht nicht.

Darunter leide nicht nur ich, sondern auch meine Kundschaft und das geht gar nicht.

Irgendwas muss runter, aber das gibt mir Sicherheit. Ich lerne dabei was und ich bin in einer Komfortzone, die ich in meinem selbständigen Business nicht habe, weil ehrlicherweise: Selbstständigkeit ist nicht komfortabel. Gar nicht.”

Das ist auch ein sehr realistischer Satz. Du warst ja beim Webdesigner Wunderland dabei. Was würdest du sagen: Für wen passt speziell das Webdesign Wunderland? Wo muss man sein oder was muss man wollen?

ANTONIA: “Ich glaube, du musst schon entschieden haben, dass das der Pfad sein soll. 

Weil ich glaube, für nebenberuflich ist das Wunderland zu sehr darauf ausgelegt, dass das dein Vollzeitberuf ist. Also du musst dich schon, finde ich, dafür entschieden haben. 

Dann auch noch die Zeit haben, das Wunderland noch mal nebenbei zu machen. Zeit brauchst du dafür einfach.  

Es gibt ja Leute, die sind so komplette Autodidakten. Und dann gibt es Leute, die eine komplette Betreuung brauchen. Wie in einem 1:1-Coaching. 

Es müsste so eine Mischung daraus sein. Leute, die Bock drauf haben, autodidaktisch den Kurs durchzuarbeiten. Und dann aber auch Bock drauf haben, sich zu connecten. Wie viel habe ich auch aus der Community gezogen?

Ein paar der Frauen, mit denen ich zusammen in der Community war, zu denen habe ich immer noch Kontakt. Laura zum Beispiel, die ich immer noch ab und an in Hamburg getroffen habe, bevor ich jetzt weg bin. 

Und das beeinflusst sich so gut gegenseitig. Und ich finde die Wunderland Community auch extrem hilfreich, wenn es darum geht, Fragen zu stellen und mal Tools auszutauschen.

Manche Leute haben das ja nicht in ihrem Umfeld. Ich habe das auch in anderthalb Jahren bei mir in Hamburg aufbauen müssen, weil ich ja aus Dänemark gekommen bin, vorher in Berlin war und keinen einzigen kreativen Kontakt in Hamburg hatte. 

Das dauert, sich das physisch in der Großstadt oder generell in der Stadt aufzubauen. Und es hilft ungemein, eine digitale Community zu haben, bei der man einfach mal so kurz was fragen und sich unterstützen kann.

Leute, die auch dieselben Ängste haben, die in derselben Lernkurve stecken und so. 

Wir haben ja als Dienstleister ganz oft das Gefühl, dass wir sozusagen die leitende Hand sind, die einen Kunden oder eine Kundin durch etwas durchführt. 

Und manchmal braucht man das einfach selber.

Ich glaube, das hatte ich dir damals sogar geschrieben, dass ich einfach das Gefühl habe, ich brauche eine Hand, die mich von A nach B führt

Weil ich kenne die ganzen Fäden, aber ich kann sie nicht zusammenführen. Und ich habe Probleme, alleine von A nach B nach C nach D zu gehen und das ohne zu springen.”

Gibt es denn noch so ein, zwei Sachen, die du heute noch aus dem Webdesign Wunderland anwendest und nutzt?

ANTONIA: “Voll! Also beispielsweise, weil das einfach so gut aufgearbeitet war und ich referenziere das auch immer noch, war zum Beispiel die Checkliste für Bilder

Also die Point Zero Sachen, auch von deinem SEO-Kurs. Also zum Beispiel die Checkliste für Bilder, die benutze ich selbst für mich noch.

Ich arbeite ja nur mit Basic-SEO sozusagen. Das heißt, selbst wenn ich Sachen bei mir mache und FYI: meine Website ist jetzt auch zwei Jahre outdated, das stand auch an, bevor ich gefahren bin und surprise… I didn't do it. 

Also, das steht jetzt an, wenn ich wiederkomme.”


Zum Thema SEO gibt es hier ein passendes Video für dich:

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“Dann fand ich es zum Beispiel total hilfreich… wir hatten mal diesen Kurs mit Sarah zur Positionierung-Findung. Da gucke ich manchmal noch rein.

Das ist zwar etwas, was ich selber weiß und gelernt habe, aber ich fand die Aufarbeitung so gut, dass ich da tatsächlich noch öfter mal in meine alten Assets und Tools reingucke, die wir miteinander geteilt hatten

Wir hatten ja oft in den Wunderland Calls auch Diskussionen miteinander gehabt, was ist das beste Recording Tool, wo geht ihr für Keyword-Checks hin und so.

Und das habe ich mir alles immer abgespeichert. Ich habe ja selber auch immer viele Tools dazu beigetragen und gehe das immer noch super gerne durch. 

Und die Finanz-Excel-Listen.”

Das ist auch aus den absoluten Basic Modulen, das find ich cool!

Richtig, aber die Basic-Module sind das, was ich am Ende jetzt immer noch benutze.

Die Excel-Tabellen, die habe ich dann irgendwann angefangen und die benutze ich immer noch. Da ist immer alles in derselben Excel-Liste drin wie vor zweieinhalb Jahren. 

Also tatsächlich die, mit der ich ganz am Anfang angefangen habe. Ich bin im Winter eingestiegen, da war die Jahresplanung und die Jahresreflektion. Die habe ich dieses Jahr in Chile auch gemacht. Immer noch mit demselben Tool.

Danke für den mega Einblick, Toni. Mir ist es auch immer eine Herzensfreude zu sehen, wo die Leute nach dem Wunderland-Kurs landen und wie es für sie weitergegangen ist. Und wir werden auf jeden Fall bestimmt nochmal in Kontakt sein, vor allem beim Thema Barrierefreiheit. Denn es niemals langweilig im Webdesign. Es entwickelt sich alles weiter.

ANTONIA: “Nie. Und ich würde glaube ich total gerne eine Lanze dafür brechen, dass man manchmal, wenn man in solchen Kursen drin ist, vielleicht das Gefühl hat, jetzt muss alles die nächsten Jahre genauso laufen, wie ich das gerade gelernt habe. 

Nee, das ist ganz oft etwas, wo du dann merkst, okay, ich entwickle mich dahin, ich entwickle mich dahin, aber die Tools und die Learnings, die du hattest, die werden dir da, wo du landest, auch weiterhelfen. 

Im Endeffekt sind auch Webdesign-Learnings super angebracht, wenn man sich unternehmerischer weiterentwickeln möchte und so - also egal, wo man am Ende landet. 

Die Learnings behältst du bei dir und die helfen dir im Zweifel auch, eigene weitere Entwicklungs-Learnings zu adaptieren und auf deine neue Situation anzuwenden.”

Das war doch ein mega Schlusswort. Vielen Dank Toni und weiterhin natürlich mega viel Erfolg! 


Falls du dir anschauen möchtest, was Antonia genau macht oder du dich mit ihr connecten möchtest, hier ein paar Infos und Links:


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